London/Vancouver - Laut einer Studie
kanadischer Wissenschaftler sind Mädchen, die bereits im Teenager-Alter
zur Zigarette greifen, besonders gefährdet im Laufe ihres Lebens an
Brustkrebs zu erkranken. Das berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk
heute, Freitag. Die Studie wurde auch im Wissenschaftsmagazin Lancet
veröffentlicht.
Bei Mädchen, die innerhalb von fünf Jahren nach Beginn der ersten
Menstruation zu rauchen beginnen, steigt das Risiko an Brustkrebs zu
erkranken um fast 70 Prozent. Die Forscher haben für die Studie über
2.000 Frauen unter 75 Jahren untersucht. Die Hälfte der Probandinnen
waren Brustkrebspatientinnen. Die Forscher untersuchten auch genau die
Geschichte des Nikotingenusses sowie deren spezifische Risikofaktoren wie
Einnahme von Hormonen. Nach den Ergebnissen der Studie waren insbesondere
Frauen höchst gefährdet, die nie Kinder zur Welt brachten und mehr als 20
Zigaretten pro Tag konsumierten. Das Krebsrisiko war auch bei Frauen, die
schon im Teenager-Alter zu rauchen begannen und zumindest einmal im Leben
Kinder zur Welt brachten, sehr hoch. Bei Frauen, die nach der Menopause
noch zur Zigarette griffen, gab es keinen Einfluss auf die Entwicklung
von Brustkrebs. Die kanadischen Wissenschaftler gaben aber an, dass die
Zahl der Probanden für genauere Aussagen noch zu klein sei. Der
Zusammenhang zwischen Rauchen und Brustkrebs sei aber sehr interessant.
Pierre Band, Forscher an der British Columbia Cancer Agency in Vancouver,
meint zu den Forschungsergebnissen, dass diese nur die Notwendigkeit
aufzeigen, junge Menschen vor den Gefahren von Nikotin zu warnen.
"Geschlechtsreife Frauen in British Columbia haben ein Brustkrebsrisiko
von eins zu 55. Das erhöhte Risiko von 70 Prozent würde die Zahl um
jährlich 1.000 Fälle bei 100.000 jugendlichen Raucherinnen erhöhen", so
Band. Auch Lesley Walker vom britischen Cancer Research sieht in den
Zahlen eindeutige Aussagen. Diese müssten aber noch näher definiert und
an einer größeren Zahl von Personen untersucht werden. Walker zählt zum
Beispiel Frauen auf, die zwischenzeitlich zur Zigarette griffen und dann
aufhörten. "Eines zeigt das Studienergebnis aber deutlich: Rauchen ist
für junge Frauen sehr gefährlich", so Walker. Auch die Theorie dahinter
sei sehr plausibel.