Kopenhagen/London - Auch wenn der
geräucherte Lachs öfter am Teller europäischer Haushalte landet, rosig
sind die Zeiten für wildlebende Fische nicht mehr. Parasiten und
Krankheiten bedrohen die Fische in freier Wildbahn mehr als bisher
angenommen. Zwei Drittel der in freier Wildbahn lebenden Lachse sind in
den vergangenen 30 Jahren nach Angaben von Umweltorganisationen bereits
verschwunden. Bei einer Konferenz zur Sicherheit in Wildtiere wurde das
Ergebnis in Dänemark bekanntgegeben, berichtet BBC-Online
http://news.bbc.co.uk .
Schottische Forscher haben festgestellt, dass so genannte Seeläuse in
großer Zahl in der Mündung des Flusses Shieldaig in den Western Highlands
aufgetreten sind. An der Mündung schwimmen Junglachse ins Meer. Nach
Angaben der Wissenschaftler stammen die zerstörerischen Parasiten aus
Lachsfarmen. Die Lachszüchter argumentieren allerdings, dass die
wildlebenden Lachse bereits lange vor der Errichtung der Farmen im
Verschwinden waren. Umweltschützer halten den Argumenten dagegen, dass
die Wildlachs-Bestände durch Abwässer aus der Industrie und
Landwirtschaft drastisch vermindert wurden.
Im gesamten Nordatlantik produzierten Lachsfarmen 1980 4.783 Tonnen, im
Jahr 2000 stieg die Produktion auf 658.735 Tonnen an.
Umweltorganisationen wie die Atlantic Salmon Federation http://www.asf.ca
und WWF fordern daher einige fischfarm-freie Zonen. Diese sollten Flüsse
und Buchten schützen. Auch kommerzielle Wildfischfanggebiete auf den
Färöer Inseln und in Grönland sollen die Bestände der selten gewordenen
Lachse schützen. In der Zwischenzeit hat auch die schottische Exekutive
reagiert: Ab sofort ist der Verkauf von Lachs, der mit Angel und Leine
gefangen wurde, verboten. Das soll zumindest den Besatz der verbliebenen
Wildlachse sichern. Um den Fischern das Hobby weiter zu ermöglichen,
werden diese gebeten, gefangene Tiere wieder freizulassen. Nach Angaben
der Fischereibehörde machen die meisten Sportfischer mit.