London - Britische Forscher wollen mit einer
Bakterienbatterie elektrischen Strom aus kompostierbaren Küchenabfällen
gewinnen. Die Wissenschaftler haben eine etwa walkmangroße Batterie
entwickelt, die weniger als 20 Euro kostet, berichtet das Fachblatt New
Scientist http://www.newscientist.com in seiner aktuellen Ausgabe. Bisher
hatten Geräte, die auf diese Art Energie produzieren, nur eine geringe
Ausbeute und waren extrem teuer.
In Reihe geschaltet ist eine Anzahl der Batterien in der Lage, mit 50
Gramm Zucker eine 40-Watt-Glühbirne acht Stunden lang glimmen zu lassen.
Bisher läuft die Mikroben-Brennstoffzelle, kurz MFC für Microbial fuel
cell, nur mit Zuckerwürfeln, da diese bei der Stromproduktion kaum Reste
hinterlassen. Doch Chris Melhuish und seine Kollegen von der Universität
von West England haben vor, die Technik so zu optimieren, dass die MFC
auch aus Kompost Strom gewinnen kann, berichtet die Nachrichtenagentur
ddp.
In der Brennstoffzelle leben Escherichia coli Bakterien, die organisches
Material wie Zucker oder Kompost zersetzen. Dabei entsteht Wasserstoff.
Eine Mischung von Chemikalien entzieht in chemischen Reaktionen dem
Wasserstoff Elektronen, die an einen Pol der Batterie geliefert werden
und so den Strom erzeugen. Die neue Bakterienbatterie produziert etwa
acht Mal mehr Energie als frühere MFCs. Melhuish und sein Team wollen nun
den Chemikaliencocktail optimieren und die Batterie insgesamt vergrößern,
um die Ausbeute noch zu verbessern.