Graz - Verpackungen von Elektronikgeräten,
Fast Food und frischen Fischen sollen das neue Einsatzgebiet von
Alginsulat Schaumstoff werden. Forscher des Verpackungszentrums Graz
(VPZ) http://www.vpz.at entwickeln einen Styropor-Ersatzstoff auf
Algenbasis. Das fertige Produkt ist nach Gebrauch kompostierbar oder kann
mit dem Altpapier recyclet werden. "Das größte Interesse bisher kommt aus
China", erklärte Bettina Reichl, zuständig für Design, Forschung und
Entwicklung im Algenprojekt des VPZ, gegenüber pte.
"Im Unterschied zu Styropor werden die Algen nur mit Luft aufgeschäumt.
Bislang wurden 70 verschiedene Algenarten getestet und alle Algenarten
sind geeignet", resümiert Reichl über die ersten vier Jahre
Grundlagenforschung. 1999 wurde in Kooperation mit ATU Ferlach eine
Pilotanlage gebaut, wo zuerst Alginat als Rohstoff verwendet wurde, aus
Kostengründen dann aber Algen direkt aufgeschäumt wurden. Noch gilt es
aber den gesamten Prozess zu optimieren, auch an der Entwicklung
bestimmter Produkteigenschaften sowie der Formgebung muss gearbeitet
werden. "Der Knackpunkt ist der Trocknungsschritt", erklärt Reichl.
Derzeit ist das Projekt unterbrochen. Man sucht für die weitere
Entwicklungsarbeit nach Kooperationspartnern. Aktuell konzentriert man
sich auf die beiden weiteren Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Biokunststoff, also der Entwicklung von Kunststoff aus
landwirtschaftlichen Abfällen und Überschüssen, und ein völlig neues
Webverfahren zur Herstellung von Geweben und Gewebesäcken, die
DoubleTwist-Technologie. Reichl rechnet aber dennoch, dass das
Algenprojekt in Kooperation mit dem Institut für Grundlagen der
Verfahrenstechnik der Technischen Universität Graz
http://www.vpz.at/index4.htm in zwei Jahren zu einem Prototyp führen
wird. "Der Druck einen Ersatz für Styropor zu finden, wird immer größer.
Vor allem im Fast-Food-Sektor fällt immense Verpackungsmaterial an.
Allein in Shanghai führt der Fast-Food-Konsum zu einer halben Mio.
Verpackungen täglich", betonte die Forscherin.