WHO benennt Top-10-Gesundheitsrisiken

Weltgesundheitsbericht 2002 präsentiert
Genf - Die WHO http://www.who.int hat heute,
Mittwoch, den World Health Report 2002, veröffentlicht. Der Bericht
"Preventing Risks, Promising Healthy Life" repräsentiert laut
Weltgesundheitsorganisation dessen bislang größtes Forschungsprojekt.
Erstmals wurde auch eine Zusammenfassung des Berichts in allen sechs
offiziellen Sprachen der WHO - Englisch, Französisch, Spanische,
Arabisch, Russisch und Chinesisch - auf der Website publiziert. Ein
ernüchterndes Ergebnis des Berichts: Lediglich zehn Risikofaktoren sind
für jährlich 40 Prozent aller Todesfälle weltweit verantwortlich. Ein
gesundes Leben könnte um fünf bis zehn Jahre verlängert werden -
vorausgesetzt Regierungen und die Bevölkerung arbeiten zur Reduktion der
Top-10-Risikofaktoren zusammen.
Zu den Top-10-Risken weltweit gehören: Bluthochdruck, Tabak, Alkohol,
hohe Cholesterinwerte, Eisenmangel, Fettsucht, ungeschützter
Geschlechtsverkehr, schlechte Hygiene-Standards, Untergewicht in der
Kindheit und von Müttern und der Rauch von Biomasse in geschlossenen
Räumen. Zusammen sind diese Faktoren für mehr als 40 Prozent aller 56
Mio. Todesfälle pro Jahr weltweit verantwortlich. Den Kontrast zwischen
reichen und armen Ländern sei "schockierend", die Gründe liegen aber auf
der Hand, erklärte die WHO. "Viele der Risiken haben Entwicklungsländer
für sich gepachtet", heißt es weiter. Die Risiken unterscheiden sich auf
krasse Weise zwischen "haben" und "nicht-haben". Während in armen Ländern
die fünf Faktoren: abnormal niedriges Körpergewicht, ungeschützter
Geschlechtsverkehr, Eisenmangel, Rauch in geschlossenen Räumen durch das
Verheizen von Biomasse und schmutziges Wasser dominieren, kämpft die
reiche Welt mit den Killern Tabak, Alkohol, Bluthochdruck, Übergewicht
und hohem Cholesterin. "Überraschend ist die unerwartet große Bedeutung
von Bluthochdruck, Cholesterin und Alkohol in Ländern wie Indien und
China", erklärte Christopher Murray, Direktor des Berichts.
Vorhersagen der WHO zufolge, sollen, gesetzt den Fall es werden keine
Maßnahmen ergriffen, bis 2020 neun Millionen Menschen an den Folgen von
Rauchen sterben. Derzeit beziffert die WHO die Sterberate mit rund fünf
Mio. jährlich. Ansteigen sollen auch die mit Übergewicht und Fettsucht in
Zusammnenhang stehenden Todesfälle. Würden alle verhinderbaren Risiken,
wie dies die WHO empfiehlt, in Angriff genommen werden, könnte sich ein
Leben in Gesundheit um bis zu 16 Jahre in Teilen Afrikas verlängern.
Dieses Ziel zu erreichen, bezeichnet aber selbst die WHO als schwierig.
Sogar in reicheren entwickelten Nationen wie Europa, den USA, Australien,
Neuseeland und Japan könnte sich durch gezielte Maßnahmen die Lebensdauer
um durchschnittlich fünf Jahre verlängern.
Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 27.11.2002
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