Wien - Das Österreichische Ökologie-Institut
http://www.ecology.at veranstaltet am 13. November in der
Ovalhalle des Museumsquartiers ein Expertensymposium zum Thema
"Österreich auf dem Weg in die Nachhaltige Informationsgesellschaft". Das
Projekt unter dem Namen SISA 2002 http://www.sisa.at beschäftigt sich mit
der Zielsetzung der nachhaltigen Entwicklung der neuen Technologien. Das
Projekt SISA 2002 wird vom Umweltministerium und der Telekom Austria
unterstützt.
"Information, Kommunikation und Wissen haben in den letzten beiden
Jahrzehnten rasant an Bedeutung gewonnen und in den westlichen
Industrieländern einen tiefgreifenden sozioökonomischen Wandel
ausgelöst", so Petra Oswald, Projektleiterin. Angetrieben von den
Möglichkeiten neuer Informations- und Kommunikationstechnologien (IKTs)
entwickelt sich die Gesellschaft zu einer Informationsgesellschaft, in
der Satelliten, Glasfaserkabel und mobiler Datenfunk mit all seinen
elektronischen Endgeräten zum "zentralen Nervensystem" werden. "Die
technologische Entwicklung setzt aber immer auch gesellschaftliche
Entwicklungen in Gang. Die Informationsgesellschaft verändert die
bisherigen Raum-, Zeit- und Informationsstrukturen, das gesellschaftliche
Zusammenleben und den Ressourcenverbrauch", meint Oswald gegenüber pte.
Das dadurch entstehende Spannungsfeld zwischen der "Information Society"
und der "Sustainable Society" werde jedoch noch sehr wenig zum Thema
gemacht. "Vielmehr werden IKT in weiten Kreisen von Politik und
Wirtschaft sehr einseitig als "saubere" Zukunftstechnologien
dargestellt", erklärt Oswald. Der durch die Digitalisierung ausgelöste
Strukturwandel, die dadurch auftretenden Folgen für die Umwelt und
soziale Ungleichheiten zeige ein ambivalenteres Bild der
Informationsgesellschaft. "Wer über Wissen verfügt, ist zunehmend im
Vorteil gegenüber jenen, die über die materiellen Ressourcen verfügen.
Der quartäre Sektor, die Wissensproduktion, wird zum Wachstumsmotor,
Güterproduktion wird zunehmend ausgelagert", beschreibt Oswald die
Situation.
Ein Problembereich stelle aber weiterhin der höhere Ressourcenverbrauch
trotz der sparsamen Technologien dar. "Computer und mobile
Telekommunikation haben bis jetzt keine Einsparung im Verbrauch der
Ressourcen bewirkt. Effizienzgewinne werden überkompensiert, indem mehr
konsumiert wird", so Oswald. Damit die Herausforderungen von heute zu
Chancen von morgen werden, muss die Informationsgesellschaft ökologisch
verträglich und sozial gerecht gestaltet werden. Sie müsse zu einer
nachhaltigen Informationsgesellschaft werden, meint die Projektleiterin.
Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik, dem
Sozialbereich sowie Wissenschaft und Forschung werden Probleme und
Chancen auf dem Weg in die Informationsgesellschaft diskutieren. "Die
Digitalisierung unseres Alltags hat bis jetzt zu keinem
umweltschonenderen Lebensstil beigetragen. Die Informationstechnologien
hätten aber das Potenzial dafür", zeigt sich Oswald überzeugt.