Soultz-sous-Forets - Das zweite 5.000 Meter
tiefe Bohrloch am Oberrhein ist der nächste Schritt zur Errichtung des
sechs Megawatt leistenden Geothermischen Kraftwerkes im Elsass. Seit Ende
der 80er Jahre arbeitet im Elsässischen, auf der französischen Seite des
Oberrheingrabens, ein internationales Forschungsteam mit großem Erfolg an
einer Technologie, dieses Reservoir für die menschliche Nutzung zu
erschließen. Finanziell unterstützt wird das Projekt von Frankreich,
Deutschland und der EU.
Hot-Dry-Rock (HDR) heißt das Schlagwort für diese neue klimaschonende und
umweltfreundliche Kraftwerksgeneration. "Über Bohrungen wird der
Untergrund erschlossen, zwischen den Bohrungen liegende Klüfte und Risse
werden kontrolliert zu einem System von Fließwegen aufgeweitet.
Hindurchgepresstes Wasser erhitzt sich im Gestein dieses unterirdischen
Wärmetauschers und treibt an der Oberfläche eine Turbine an", erklärt
Werner Bussmann, Leiter der Geschäftsstelle der Geothermischen
Vereinigung http://www.geothermie.de zu pressetext.austria. "Dabei kühlt
es aus und wird in die Tiefe zurückgeschickt, um erneut Wärmeenergie
aufzunehmen. Nach diesem Prinzip wird das Erdwärmekraftwerk
funktionieren", so der Experte. Die Schaffung der geologischen und
technischen Voraussetzungen waren die größten Schwierigkeiten.
Ziel der Arbeiten der vergangenen Jahre war es, erfolgreich in Tiefen
vorzudringen, die sich besonders gut für einen wirtschaftlichen
Kraftwerksbetrieb eignen. In Mitteleuropa geht es dabei um Bereiche von
rund 5.000 Metern, dort herrschen Temperaturen von rund 200 Grad Celsius.
Bereits vor zwei Jahren war eine erste Bohrung vorangetrieben worden,
dabei wurde der erste Teil des Wärmetauschers geschaffen. Das nun
fertiggestellte zweite, ebenfalls 5.000 Meter tiefe Loch hat erfolgreich
Anschluss an das unterirdische Kluftnetzsystem gefunden und damit das
weltweit tiefste künstliche Zirkulationssystem geschaffen.
Die Arbeiten wurden von der Europäischen Wirtschaftlichen
Interessenvereinigung "Wärmebergbau" (EWIV Wärmebergbau) durchgeführt. Zu
EWIV gehören die französische EdF & Electricité de Strasbourg S. A., die
deutschen Pfalzwerke AG, ENEL-Green Power aus Italien, Shell Exploration
& Production (Niederlande) sowie der deutsche Geothermie-Spezialist
BESTEC GmbH, der die Geschäftsführung des Konsortiums ausübt.