Baikonur - Der bisher größte europäische
Kommunikationssatellit Astra K1 hat seine Umlaufbahn verfehlt. Wie der
Satellitenbetreiber Astra in einer Aussendung mitteilte, erreichte Astra
K1 nach seinem Start vom kasachischen Weltraum-Hafen Beikonur nicht die
vorgesehene Position 36.000 Kilometer über der Erdoberfläche, sondern ist
in einem gerade 400 Kilometer hohen Orbit gestrandet. In dieser Höhe
umkreist der 110 Mio. Euro teure Satellit die Erde zu schnell und kann
nicht für die vorgesehenen Aufgaben verwendet werden. Nachdem der Start
mit einer russischen Proton-Rakete noch planmäßig verlief, trennte sich
Astra K1 anscheinend zu früh von der Trägerrakete.
http://www.astra.lu/press-info/news/astra_pr.shtml
Der Satellit hätte in der korrekten Position ein Sendegebiet vom Ural bis
nach Mitteleuropa oder alternativ die iberische Halbinsel abgedeckt.
Astra K1 war als Backup für drei Satelliten, die bereits in der
Umlaufbahn sind, vorgesehen. Diese drei Raumfahrzeuge werden bis auf
weiteres auf ihrer Position verbleiben. Ob es möglich ist, den Satelliten
noch auf eine höhere Umlaufbahn zu hieven, steht noch nicht fest.
Astra K1 wurde von Alcatel Space hergestellt und ist der 14. Satellit in
der Flotte des luxemburgischen Satellitenbetreibers. Das Raumfahrzeug ist
für eine Lebensdauer von 13 Jahren ausgelegt. Der Satellit hat ein
Gewicht von 5,25 Tonnen und verfügt über 52 Ka-Band-Transponder sowie
zwei Ku-Band-Transponder mit einer Übertragungsleistung von 1GHz. Die
zehn Antennen können auf bis zu 16 Zielgebiete in Ost- und Mitteleuropa
ausgerichtet werden. Die Sonnensegel des Satelliten weisen eine
Spannweite von 37 Meter auf und liefern 13 kW Leistung.