London - Ein hoher Spiegel der
schwefelhaltigen Aminosäure Homocystein gilt als Risikofaktor für
Herzerkrankungen. Erneut belegt eine britische Studie in diesem
Zusammenhang die Wirkung von Folsäure, das Risiko eines Herzinfarktes
sowie eines Schlaganfalles signifikant zu senken. Um diesen Effekt zu
erzielen, reicht die Einnahme von 0,8 mg Folsäure. Es ist bekannt, dass
sich durch einen Mangel der Folsäure Stoffwechsel bedingt "giftiges"
Homocystein im Blut ansammelt.
Forscher um den Kardiologen David Wald vom Wolfson Institute of
Preventative Medicine des St. Bartholomew Hospitals überprüften 72
Studien über den Zusammenhang zwischen Homocystein-Werten und
Herzerkrankungen. Folsäure kann das Risiko einer Herzerkrankung um 16
Prozent und jenes eines Schlaganfalles um 24 Prozent reduzieren, so das
Ergebnis. Auch das Risiko einer tiefen Venenthrombose reduzierte das
Nahrungsergänzungsprodukt um 25 Prozent.
Für die Kardiologen beweist das Ergebnis erneut, Grundnahrungsmitteln wie
Mehl mit Folsäure anzureichern. Die britische Food Standards Agency hat
erst kürzlich eine derartige Maßnahme abgelehnt. Es gebe zu wenige
Studien, die auch mögliche Nebenwirkungen der Folsäure aufzeigen. Die
britischen Kardiologen raten aber Personen mit einem erhöhten
Herzerkrankungs- bzw. Schlaganfalls-Risiko zur Folsäure-Supplementierung,
Personen mit bereits bestehender Herzerkrankung und über 55-Jährige
eingeschlossen.
"Personen mit einem hohen Risiko sollen Folsäure als Tablette einnehmen.
Die Allgemeinbevölkerung könnte von einer mit Folsäure angereicherten
Ernährung profitieren", schreiben die Forscher im British Medical Journal
http://bmj.com . In natürlicher Form kommt Folsäure in grünem Gemüse,
Wurzelgemüse, Pilzen, Früchten und Nüssen vor.