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Weihnachts-Fisch: Meeresfrüchte-Guide warnt vor Öko-Katastrophe

Greenpeace-Beschwerde bei EU wegen Verletzung der Kennzeichnung

Wien - Rechtzeitig vor Weihnachten hat die Umweltorganisation Greenpeace http://www.greenpeace.de einen Fisch- und Meeresfrüchte-Guide herausgebracht, der auf Fangmethoden und Fischbestande weltweit Bezug nimmt. Demnach scheinen nur wenige Fischarten zum unbedenklichen Verzehr auf. Dazu zählen Karpfen, Forellen und Lachs aus Bio-Aquakulturen sowie Makrele und Hering aus Wildfängen. Alle anderen Tiere sind entweder in ihren Beständen gefährdet oder die Fangmethoden zerstören die Umwelt.

Zu den extrem gefährdeten Arten zählen der Flußaal, der Weiße und Schwarze Heilbutt, Rotbarsch, Dorsch, Seehecht, Scholle, Steinbutt, viele Haiarten, die zum Teil unter anderen Handelsbezeichnungen wie etwa Dornhai als Schillerlocke verkauft werden, und verschiedene Arten von Garnelen und Shrimps. Sorgen bereiten den Umweltaktivisten auch die vielfach angepriesenen Aquakulturen, die den Wildfang zwar unnotwendig machen, häufig aber große Gefahren für andere Lebewesen mit sich bringen. Shrimps-Zuchtanlagen werden zum Beispiel für die rücksichtslose Rodung der Mangroven in Süd- und Mittelamerika sowie in Thailand, Malaysia und Indonesien verantwortlich gemacht. Lasche Gesetze erlauben dabei auch den Einsatz von Antibiotika sowie die Entsorgung der Aquakulturen ins offene Meer. Gerade bei Shrimps sind auch die Wildfänge problematisch, da die Beifänge zum Teil fünf Mal höher sind als der tatsächliche Ertrag.

Seit 1.1. 2002 ist im Übrigen eine EU-Verordnung zur Kennzeichnung von Fisch-und Aquakultur-Produkten in Kraft. Dass der informierte Fischeinkauf aber nur mangelhaft möglich ist, zeigen Recherchen von Greenpeace http://www.greenpeace.at und der österreichischen Arbeiterkammer. "Wer dieses Jahr zum Weihnachtslachs greift, wird in vielen Fällen im Dunkeln bleiben, ob das Feiertagsmenü aus zerstörten Beständen im Atlantik stammt, aus bedenklichen Aquakulturen oder aus einigermaßen intakten Lachsbeständen vor Alaska", sagt Nina Thüllen, Meeresbiologin bei Greenpeace. Denn die Etikettierungen, die bei der Analyse gefunden wurden, lauteten zum Beispiel "Der Zander lebt in den salzarmen Gebieten der Ostsee, in Seen und Stauseen". Greenpeace habe bei der EU daher eine Beschwerde gegen den österreichischen Handel eingebracht, so Thüllen.

Eine Recherche der Arbeiterkammer vom November 2002 hatte ergeben, dass 78 Prozent der Fisch- und Aquakulturprodukte in Fachgeschäften und auf Märkten nicht oder nicht richtig gekennzeichnet waren. In den Supermärkten waren es immerhin 26 Prozent. Nach Angaben einer großen österreichischen Handelskette zufolge steigt der Fischabsatz in der letzten Woche vor Weihnachten auf das Vier- bis Fünffache des Jahresschnitts. Der Lachs liegt auf Platz zwei der Hitliste für das Weihnachtsmenü, direkt hinter dem Karpfen.

Die Umweltorganisation kritisiert neben der ungenügenden Umsetzung auch die mangelnde Schärfe der EU-Verordnung. Eine Nachbesserung sei dringend erforderlich, um den Konsumenten einen informierten Einkauf zu ermöglichen. "Greenpeace fordert empfindliche Strafen für Verstöße gegen die Kennzeichnungsverordnung", so Thüllen. Außerdem müssten Wiederholungstäter öffentlich gemacht werden.

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 21.12.2002
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