Austin/Stanford - Zwei verschiedene Gruppen von
amerikanischen Biologen berichten in der jüngsten Ausgabe des
Wissenschaftsmagazins Nature http://www.nature.com , dass Wildtiere mit
Migrationen auf die globale Erwärmung reagieren. Nach den Aufzeichnungen
der beiden Forscherteams sei das ein Hinweis auf eine Klimaänderung.
Viele Spezies verändern ihre Lebensgebiete, um kühlere oder höher
gelegene Lebensbereiche zu finden. Nach Aufzeichnungen der Forscherin
Camille Parmesan von der Universität in Texas in Austin
http://www.utexas.edu haben sich die Tiere mit 6,1 Kilometer pro Dekade
Richtung Norden bewegt. Insgesamt hat das Forscherteam rund um Parmesan
mehr als 1.700 Tierarten untersucht. Der Frühling zieht global gesehen um
2,3 Tage pro Dekade früher ein. Das habe Auswirkungen auf Zugvögel und
auf die vorverlegte Brutzeit verschiedener Tierarten.
Das zweite Forscherteam um Terry Root von der kalifornischen Stanford
Universität http://www.stanford.edu hat bei Untersuchungen festgestellt,
dass die Migration von Tieren, die in höheren Lagen oder weiter im Norden
leben, besonders signifikant ist. Dort ist die Änderung der Temperaturen
besonders groß. Roots Analyse folgt 143 Einzelstudien von über 1.400
Spezies, die verschiedene Informationen über Tierarten und globale
Erwärmung umfasst. Nach den Ergebnissen der Untersuchungen gebe es
bereits deutliche Zeichen von Veränderungen. Diese treten von Mollusken
bis hin zu Säugetieren und von Gräsern bis hin zu Bäumen auf. "Das ist
ein Beweis, dass eine globale Erwärmung bereits jetzt einen großen
Einfluss auf die Umwelt hat", so der Forscher.
Die Synergien der rapiden Temperatursteigerungen und andere Stresseffekte
wie etwa die Zerstörung des natürlichen Habitats verändern die gesamten
ökologischen Abläufe zwischen den einzelnen Lebewesen. Dazu zählt zum
Beispiel die Migration. Die Veränderungen können auch zum Aussterben
einiger Spezies führen, warnt der Forscher.
Andere Forscher sind der Ansicht, dass die Klimaänderung eine natürliche
Erscheinung ist, die nicht eindeutig erklärbar sei. Die beiden
Groß-Studien sprechen jedenfalls eine andere Sprache.