Philadelphia - Wer im
mittleren Alter von etwa 40 Jahre stark übergewichtig ist, muss im
Gegensatz zu einem Schlanken im Durchschnitt mit einer um drei Jahre
verkürzten Lebenserwartung rechnen. Laut einem niederländischen
Forscherteam ist starkes Übergewicht im Alter zwischen 35 und 45 Jahren
ebenso schädlich wie Rauchen. Ein düsteres Bild zeichnet sich demnach für
fettsüchtige Rauchern und Raucherinnen ab: Sie sterben der Untersuchung
zufolge in etwa um 13,3 bis 13,7 Jahre eher als normalgewichtige
Nichtraucher. Es war bereits bekannt, dass Übergewicht die
Lebenserwartung verkürzt. Wie viele Jahre aber tatsächlich verloren
gehen, belegte kaum eine Studie.
Wer nicht raucht, aber übergewichtig ist, verliert im Vergleich zu
schlanken Personen drei Jahre seines Lebens, berichtet das
niederländische Team in der aktuellen Ausgabe von Annals of Internal
Medicine http://www.annals.org/index.html . Sie beziehen die Ergebnisse
auf eine Bevölkerungsstatistik mit Datenmaterial von 3.457 Freiwilligen,
das zwischen 1948 und 1990 ausgehoben wurde. Die Daten wurden von
Forschern des Erasmus Medical Center und der Universität Groningen
analysiert.
Fettsüchtige Menschen sterben den Ergebnissen zufolge noch früher.
Nichtrauchende, fettsüchtige Frauen verlieren im Durchschnitt 7,1 Jahre,
Männer 5,8 Jahre. Für Raucher zeichnet sich ein noch düstereres Bild ab.
Stark übergewichtige Raucherinnen sterben um rund 13,3 Jahre früher als
normalgewichtige Nichtraucherinnen. Die männliche Vergleichsgruppe muss
mit einem um gar 13,7 Jahre früheren Ableben rechnen. Im Vergleich zu
normalgewichtigen Rauchern sterben fettsüchtige Frauen um "nur" 7,2 Jahre
früher, fettsüchtige Männer um 6,7 Jahre. Für die Wissenschaftler zeigt
die Studie, dass Übergewicht in den mittleren Jahren selbst nach einer
späteren Gewichtsreduktion das höhere Sterberisiko nicht wettmachen kann.
Die Botschaft sei, das Übergewicht frühzeitig in Angriff zu nehmen.
In den USA sind nach Angaben der Centers for Disease Control and
Prevention bereits zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig
oder fettsüchtig. US-Bürger werden dies in immer jüngeren Jahren.
Fettsucht ist mit einem Bodymass-Index (BMI) über 30 definiert. Der Index
setzt Körpergewicht und -Größe in Relation. (Er wird berechnet, indem das
Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Meter zum Quadrat
geteilt wird). Ein gesundes Körpergewicht ist ein BMI unter 25.