Wien - Im Jahr 2001 sind die
Treibhausgasemissionen um 4,8 Prozent angestiegen. Laut dem
Umweltministerium http://www.lebensministerium.at ist dieser Anstieg
insbesondere auf eine wetterbedingt längere Heizperiode sowie
energiemarktbedingte Ursachen zurückzuführen. Da 2001 die Wintermonate
deutlich kälter als im besonders warmen Jahr 2000 waren, ist ein
unmittelbarer Vergleich der beiden Jahre daher nur eingeschränkt möglich,
schreibt das Ministerium.
Sektorial sind bei den privaten Haushalten sowie im Dienstleistungssektor
die CO2-Emissionen um rund zehn Prozent gestiegen. Dies wird damit
begründet, dass im Jahr 2001 die Heizgradtage um mehr als 13 Prozent
gegenüber 2000 gestiegen sind. Die CO2-Emissionen aus Kraft- und
Heizwerken sind von 2000 auf 2001 um etwa 17,5 Prozent bzw. um zwei Mio.
Tonnen gestiegen. Neben der witterungsbedingten höheren
Fernwärmeerzeugung waren vor allem Stromverbrauchszuwächse für diese
Entwicklung ausschlaggebend.
Die CO2-Emissionen aus der Kohleverfeuerung in Kraftwerken sind gegenüber
2000 um 0,9 Mio. Tonnen gestiegen. Der Einsatz von Erdgas für die
Stromproduktion ging dagegen in den letzten Jahren auf Grund der
ungünstigen Preissituation zurück. Ein markanter Anstieg der
CO2-Emissionen war mit plus acht Prozent auch im Verkehr zu verzeichnen.
Im Jahr 2001 wurden in Österreich gegenüber dem Jahr 2000 etwa 0,4 Mio.
Tonnen mehr an Diesel verkauft. Dies entspricht einem Plus von etwa 1,3
Mio. Tonnen Kohlendioxid. Verursacher des Anstiegs sind der weiter
wachsende Schwerverkehr sowie die zunehmenden Preisdifferenzen bei
Treibstoffen zwischen Österreich und dem benachbarten Ausland. Diese
führen zu einem erhöhten Tanktourismus nach Österreich, was sich den
Angaben des Ministeriums zufolge ebenfalls negativ in der
österreichischen Treibhausgasbilanz niederschlägt.
In der Industrie entwickelten sich die CO2-Emissionen unterschiedlich.
Während auf Grund der guten Stahlkonjunktur die Prozessemissionen der
Eisen- und Stahlindustrie um 7,6 Prozent gestiegen sind, konnten die
Treibhausgasemissionen durch Energieverbrauch im gesamten produzierenden
Sektor um 14,3 Prozent verringert werden. Dies resultierte in einem Minus
an Treibhausgasemissionen der Industrie insgesamt um 3,5 Prozent. Eine
geringfügige Verringerung der Treibhausgasemissionen gab es in den
Sektoren Landwirtschaft (Methan und Lachgas) sowie Abfallwirtschaft
(Methan). Das Ministerium geht auch bei den anderen Mitgliedstaaten mit
vergleichbaren Anstiegen der Treibhausgasemissionen im Jahr 2001
gegenüber 2000 aus.