Port Moresby/Gülzow - Noch in diesem Monat wird
im Hochland von Papua Neuguinea der Einsatz von Plastiksäcken gesetzlich
verboten werden. Die Gründe dafür liegen in der zunehmenden Verschmutzung
durch weggeworfene Plastiktüten und anderen Kunststoffmüll, berichtet der
Pacific Islands Report http://pidp.eastwestcenter.org . In dem
Entwicklungsland sorgen die Abfälle für unlösbare Umweltprobleme,
berichtet der Report. Die Plastiksäcke sollen durch Papiersäcke ersetzt
werden.
Was in dem Entwicklungsland als Zielsetzung zum Umweltschutz für
Schlagzeilen sorgt, beschäftigt in Europa Chemiker und die Industrie
gleichermaßen: Die deutsche Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR)
http://www.fnr.de in Gützlow hat erst vor kurzem in einer neu
erschienenen Broschüre über die Vorteile umweltfreundlicher Verpackungen
berichtet, die den traditionellen Plastiksack ersetzen sollen.
"Bioplastik zählt wohl zu den interessantesten Produkten aus
nachwachsenden Rohstoffen. Denn das im einfachsten Fall aus Stärke,
Zucker oder Zellulose hergestellte Material ist nicht nur vielfältig
einsetzbar, sondern besticht auch durch besondere ökologische
Qualitäten", so Co-Autorin Barbara Wenig von der FNR. "Egal ob
Kompostierung oder energetische Nachnutzung, die umweltfreundliche
Entsorgung ist garantiert", so die Expertin. Die Broschüre biete einen
fundierten Überblick über die biologisch abbaubaren Werkstoffe (BAW) und
ihre besonderen Qualitäten.
Vom 26. bis 27. März 2003 findet in Tübingen das Symposium "Nachwachsende
Rohstoffe für die Chemie" statt. Bereits zum achten Mal sind Vertreter
aus Forschung und Industrie eingeladen, die neuesten Trends der
stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe zu diskutieren. Neben dem
aktuellen Stand der Forschung sind verstärkt auch die Perspektiven der
"Rohstoffe vom Acker" ein Thema. Veranstalter sind das Bundesministerium
für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL), der Verband
der Chemischen Industrie (VCI) sowie die FNR.
Natürlich bleibt es zu hoffen, dass das technische Wissen über die
Herstellung nachwachsender Rohstoffe und die Anwendung umweltfreundlicher
Technologien auch in Entwicklungsländern Fuß fasst. Gerade diese Staaten
kämpfen mit wachsenden Müllbergen aus Plastikabfällen, die zusätzlich die
Gefahr von Krankheiten in sich bergen. In Papua Neuguinea macht sich das
Coastal Cleanup Committee für die Durchsetzung des Plastiksackerl-Verbots
stark. Bereits im vergangenen Jahr wollte die Umweltorganisation das
Verbot durchsetzen. Mount Hagen, eine der schönsten Regionen Neuguineas,
soll in den kommenden Monaten vom Plastikmüll befreit werden. Umfassende
Reinigungsarbeiten sollen auch in der gleichnamigen Provinzhauptstadt für
Sauberkeit sorgen, berichtet Pious Pim, City Manager von Mount Hagen