Paris - Die UNESCO http://www.unesco.org legt
heute, Mittwoch, in Paris den Weltwasser-Entwicklungsbericht vor. Führend
in puncto Wasserqualität ist dem UNO-Index zufolge Finnland. Kanada und
Neuseeland landen auf Platz zwei und drei. Österreich rangiert auf dem
18. Platz, knapp geschlagen von der Schweiz auf Platz 16. Deutschland
wird in Sachen Wasserqualität der 57. Platz zugewiesen. Ranking unter:
http://www.unesco.org/bpi/wwdr/WWDR_chart2_eng.pdf
Den letzen von insgesamt 122 Plätzen nimmt Belgien ein. Es scheitert an
Quantität und Qualität. Hinzu kommt die starke industrielle Verschmutzung
sowie eine schlechte Abwasserbehandlung. Damit liegt Belgien hinter
Ländern wie dem Sudan auf Platz 118, Jordanien auf Platz 119, Indien auf
Platz 120 und Marokko auf Platz 121. Der Vergleichsindex errechnet sich
aus verschiedenen Faktoren wie der Menge und Güte des Süßwassers,
insbesondere des Grundwassers, der Abwasser-Behandlung und dem Einhalten
der Umweltgesetze.
"Jene 50 Prozent der Weltbevölkerung, die in Entwicklungsländern leben
und verschmutztes Wasser trinken, werden weiterhin am stärksten betroffen
sein", so der Bericht. Flüsse in Asien sind die schmutzigsten weltweit,
in ihnen leben dreimal so viele Bakterien, hauptsächlich menschlichen
Ursprungs, als es dem globalen Durchschnitt entspricht. Darüber hinaus
führen diese Flüsse 20 Mal mehr Blei als dies in Industrienationen der
Fall ist. "Die Zukunft vieler Teile der Welt sieht düster aus", heißt es
weiter. Vor allem hinsichtlich des erwarteten Weltbevölkerungswachstums,
das weiterhin der Motor für die Wasserkrise sein wird. Der Wasservorrat
pro Kopf ist laut Bericht zwischen 1970 und 1990 bereits um rund ein
Drittel gesunken. Selbst wenn die Geburtenrate sinkt, wird die
Weltbevölkerung im Jahr 2050 etwa 9,3 Mrd. Menschen zählen (im Vergleich
2001: 6,1 Mrd.). Der Wasserkonsum wiederum hat sich seit den letzten 50
Jahren nahezu verdoppelt, ist aber ungleich verteilt. Ein in den
Industrienationen geborenes Baby verbraucht 30 bis 50 Mal mehr
Wasserressourcen als ein in einem Entwicklungsland geborenes Kind.
Währenddessen sinkt kontinuierlich die Wasserqualität. Laut Report
sterben jeden Tag 6.000 Menschen, vorwiegend Kinder unter fünf Jahren, an
einer Durchfallerkrankung.
Hinsichtlich der Wasserverfügbarkeit ist es am schlimmsten um Kuwait, den
Gaza-Streifen und die Vereinten Arabischen Emirate bestellt, gefolgt von
den Bahamas, Katar und den Malediven. Die Top-10 der wasserreichsten
Länder führt Französisch Guyana an. Auf Platz zwei und drei folgen Island
und Guyana. Grönland und Alaska sind im Ranking ausgenommen. Der Bericht
wurde auf dem dritten Weltwasser-Forum vom 16. bis 23. März in Kyoto/Japan
präsentiert.