Sydney - Gumminoppen in Sportschuhen
vermindern nach Ansicht von australischen Physiotherapeuten deutlich die
Gefahren, sich beim Laufen am Fuß zu verletzen. Insbesondere
Knöchelverletzungen können dadurch wirksam vermieden werden, berichtet
das Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com heute,
Dienstag.
George Waddington und Roger Adams von der Universität Sydney haben
gemeinsam mit dem Australian Womens Soccer Team Bewegungen der Knöchel
beim Sport untersucht. Diese Region wird neben den Knien bei vielen
Sportarten am häufigsten in Mitleidenschaft gezogen. Die
Verletzungsgefahr sinkt nach Ansicht der Forscher deutlich, wenn
bloßfüssig gelaufen wird. Das Verletzungsrisiko in herkömmlichen
Sportschuhen war aber signifikant hoch. Beim Einsatz billiger
Gumminoppen-Innensohlen, verringerte sich das Risiko aber wieder
deutlich. "In den vergangenen 15 Jahren hat die Schuhindustrie auf
Stoß-Verringerung großen Wert gelegt und alle möglichen Features
entworfen. Dabei wurde aber auf die Innensohlen zu wenig Wert gelegt", so
Waddington. Stoß-Absorption sei zwar bei manchen Sportarten durchaus
notwendig. Aber die notwendige Verbindung zum natürlichen sensorischen
System der Fußsohlen sei dabei wohl übersehen worden, meint der Forscher.
Das ergab auch eine zuvor durchgeführte Studie mit teuren luft- und
gelgefüllten Sportschuhen im Vergleich mit herkömmlichen einfachen
Sportschuhen, die an Basketballern durchgeführt wurden. Das
Verletzungsrisiko beim Einsatz dieser teuren "Hightech-Schuhe" stieg
sogar um das Vierfache an. Ein Schuh mit geringerer
"Stoßdämpfer-Kapazität" und den Gumminoppen, die drei Millimeter hoch
sind und einen Durchmesser von einen Millimeter haben, hat nach Auskunft
der Forscher das beste Testergebnis gebracht. Die Wissenschaftler wollen
diese Sohlen auch bei älteren Menschen ausprobieren, um sie vor Stürzen
zu bewahren. Waddington erklärte, dass einige der Testpersonen Schuhe mit
den Gummi-Inlays permanent getragen haben. Die Probanden gaben an, dass
das Gehgefühl ein völlig anderes gewesen sei. "Bisher gab es von den
verschiedenen Schuherstellern aber nur begrenzte Begeisterung für die
neuen Innensohlen", meinte Waddington, der davon ausgeht, dass die
billigen Inlays weniger Profite bieten, als teure weiche Innensohlen. Das
Studienergebnis wird in der jüngsten Ausgabe des British Journal of
Sports Medicine veröffentlicht.