Baltimore/Maryland - US-Forscher haben auf dem
HIV-Molekül ein neues Ziel für eine HIV/Aids-Behandlung entdeckt. Infolge
dessen identifizierten die Wissenschaftler der University of Maryland,
Baltimore County (UMBC) http://www.umbc.edu und des privaten
Pharma-Unternehmens Achillion Pharmaceuticals http://www.achillion.com
eine neuartige Substanzklasse, die genau jene Stelle inhibiert. Die
Erkenntnisse könnten zu einer neuen antiviralen Medikamentenklasse
führen, um das Virus zu bekämpfen.
"Die größte Herausforderung in der heutigen HIV-Behandlung ist die
Medikamenten-Resistenz. Diese kommt dadurch zustande, dass das Virus
mutiert und dies die Wirkung bestehender Medikamente, die virale
Replikation zu stoppen, zunichte macht", erklärt Studienleiter und
Biochemiker Michael Summers vom Howard Hughes Medical Institute (HHMI)
http://www.hhmi.umbc.edu . Die entdeckten Substanzen unterbrechen den
Aufbau des HIV-1-Kapsid-Proteins. Dies ist ein grundlegender Schritt in
der Verwandlung eines nicht infektiösen, unreifen HI-Virus in die reife
und infektiöse Form. "Rund um die Welt untersuchen Forscher seit mehr als
einem Jahrzehnt das HIV-1-Kapsid-Protein als mögliches Ziel eines
antiviralen Medikaments", so Summers. Labortests mit den Substanzen
verliefen bereits vielversprechend, Patientenversuche sind aber erst nach
weiteren Test möglich. Drei Patente wurden aber bereits angemeldet.
HIV/Aids ist nach wie vor ein weltweit nicht einzudämmendes
Gesundheitsproblem. Laut Angaben der WHO lebten 2002 mehr als 40 Mio.
Menschen mit HIV/Aids. Das Centers for Disease Control in den USA
schätzt, dass sich mehr als die Hälfte aller US-HIV/Aids-Patienten mit
einem HIV-Stamm infiziert haben, der auf mindestens eine existierende
Medikamentenklasse resistent ist. Aus diesem Grund sind neue
Medikamenten-Klassen, die mit neuartigen Mechanismen der
Kombinationstherapie beigefügt werden können, zu begrüßen. So genannte
"Medikamenten-Cocktails" gelten als die Standard-Behandlung zur
Unterdrückung der HIV-Replikation in Patienten.