Wien - Die Umweltorganisationen WWF
http://www.wwf.at und Greenpeace http://www.greenpeace.at nehmen den Tag
des Baumes zum Anlass für Warnungen, die die Wälder des Blauen Planeten
betreffen: Der WWF kritisiert den Kahlschlag in heimischen Wäldern, der
mit einem Umweltzertifikat als umweltfreundlich verkauft wird. Greenpeace
stellt einen Einkaufsratgeber zum Thema "Holz & Papier" vor, der Holz-
und Papierprodukte auflistet, die ökologisch unbedenklich sind.
In der kommenden Woche findet die europäische Waldschutzkonferenz (MCPFE)
http://www.minconf-forests.net in Wien statt. Anlässlich des
Internationalen Tag des Baumes kritisiert der WWF die
Kahlschlagwirtschaft in Österreichs Wäldern. "Besonders in der Steiermark
und in Kärnten werden innerhalb weniger Jahre ganze Berghänge entwaldet",
so der Biologe Marc Niggemeyer, Waldexperte des WWF. Diese Praxis werde
leider mittels des fragwürdigen PEFC-Holzzertifikats auch noch als
umweltfreundlich verkauft, kritisiert der Experte die Situation. Das
PEFC-Zertifikat schiebe der Kahlschlagpraxis keinen Riegel vor, sondern
erlaubt Kahlschläge bis zu drei Hektar und in Ausnahmefällen sogar noch
darüber hinaus. Als einzige Alternative sieht die Umweltorganisation das
ökologische FSC-Gütesiegel. "Großflächiger Kahlschlagbetrieb hat schlimme
Folgen für die Natur. Das typische Waldklima, das für viele Tier- und
Pflanzenarten überlebenswichtig ist, geht verloren, Schattenbaumarten wie
die Tanne werden in ihrer Existenz bedroht und schädlicher Bodenabtrag
nimmt zu", führt Niggemeyer aus.
Mit dem neuen Ratgeber "Holz & Papier 2003" stellt die Umweltorganisation
Greenpeace einen Leitfaden für den "urwaldfreundlichen" Einkauf von Holz-
und Papierprodukten vor. Der Führer soll Licht ins Dickicht der
wichtigsten im deutschsprachigen Raum gehandelten Hölzer bringen.
Aufgeführt sind darin Produkte, die aus ökologischer Waldnutzung stammen
und solche, die zerstörerischen Raubbau an Urwäldern fördern. "Damit kann
der Verbraucher im Baumarkt, im Möbelhaus und im Papiergeschäft die
Herkunft von Waren erkennen und seriöse Gütesiegel von
Schein-Zertifikaten unterscheiden", so sagt Greenpeace-Waldexpertin Nina
Thüllen. Holz sei "empfehlenswert", sofern es das von Greenpeace
unterstützte FSC- oder Naturland-Zeichen trägt, erklärt Thüllen. "Diese
Siegel dürfen nur Forstbetriebe verwenden, die ihre Wälder ökologisch
verträglich und sozial gerecht bewirtschaften. Die Fakten für den
Ratgeber wurden von der deutschen Bundesforschungsanstalt für Forst- und
Holzwirtschaft in Hamburg überprüft", führt die Expertin aus. Der
Ratgeber kann kostenlos angefordert werden und kann als pdf-File im
Internet abgerufen werden. http://www.greenpeace.at/holzfuehrer