Kopenhagen - In der Europäischen Union sind im
zweiten Jahr in Folge die Teribhausgas-Emissionen gestiegen. Damit rückt
die EU weiter von der Verpflichtung ab, die gesamten
Treibhausgasemissionen im Zeitraum 2008-2012 um acht Prozent gegenüber
1990 zu verringern, wie aus der jüngsten Bestandsaufnahme der
Europäischen Umweltagentur EEA http://org.eea.eu.int/ hervorgeht.
Die Emissionen der Treibhausgase, die für den weltweiten Klimawandel
verantwortlich gemacht werden, lagen im Jahr 2001 Schätzungen zufolge um
einen Prozent höher als im Jahr zuvor. Laut ersten Erhebungen soll dafür
der kältere Winter in den meisten EU-Staaten, der den Brennstoffverbrauch
erhöhte, verantwortlich sein. Hinzu kämen höhere Emissionen im
Transportwesen und der größere Verbrauch fossiler Brennstoffe in der
Strom- und Wärmeproduktion.
Den Hauptanteil der Treibhausgas-Emissionen machte mit 82 Prozent der
Gesamtemissionen Kohlendioxid (CO2) aus. Der Anteil stieg zwischen 2000
und 2001 um 1,6 Prozent. Um den selben Wert stiegen sie auch gegenüber
1990. Korrigierte Zahlen zeigen, dass sich die CO2-Emissionen bereits
2000 auf dem Niveau von 1990 hielten. Ursprünglich war man optimistischer
und ging für das Jahr 2000 von eine Senkung von 0,5 Prozent gegenüber
1990 aus. Die größten CO2-Emissionsanstiege verzeichneten Deutschland,
Frankreich und Großbritannien. Die CO2-Emissionen durch Strom- und
Wärmeproduktion stiegen zwischen 2000 und 2001 um 1,5 Prozent, jene aus
dem Transport um 1,3 Prozent.
Einen starken Emissionsanstieg gab es mit einem Plus von 7,3 Prozent in
Finnland und 4,8 Prozent in Österreich. Ersten Analysen zufolge ist der
Anstieg teilweise auf den kalten Winter, aber auch auf weniger Regen, der
die Wasserkraftproduktion in beiden Ländern beschränkte, zurückzuführen.
Sowohl Österreich als auch Finnland erhöhten folglich den Einsatz
fossiler Brennstoffe für die Strom- und Wärmeproduktion. Irland, Spanien
und Portugal sind nach der Bestandsaufnahme am weitesten vom EU-Ziel
entfernt. Allein in Irland sind im Vergleich zum Referenzjahr 1990 die
Emissionen um 31 Prozent gestiegen. Erlaubt wären 13 Prozent im Zeitraum
1990 bis 2008-2012.
Die EEA wird die Analyse über Emissionszahlen und Trends sowie aktuelle
Prognosen für 2010 im Herbst dieses Jahren publizieren. Der aktuelle
Bericht findet sich zum Download unter
http://reports.eea.eu.int/technical_report_2003_95/en