Wien - Österreich ist vom Kyoto-Ziel, die
Treibhausgase bis 2010 um 13 Prozent zu reduzieren weit entfernt. Die
Treibhausgas-Emissionen sind weiter im Steigen, auch die Reduktion der
Ozon-Vorläufersubstanzen bewegt sich deutlich unter den Vorgaben. Dies
geht aus dem aktuellen Bericht "Luftschadstoff-Trends in Österreich
1980-2001" des Umweltbundesamtes http://www.ubavie.gv.at hervor. Darin
werden die Emissionen von Gasen, die zum Klimawandel, zur Versauerung,
Überdüngung und zur Bildung von bodennahem Ozon beitragen, den nationalen
und internationalen Reduktionsverpflichtungen gegenübergestellt.
Im Jahr 2001 wurden in Österreich um 3,9 Mio. Tonnen mehr Treibhausgase
emittiert als im Vorjahr, was einer Steigerung um 4,8 Prozent entspricht,
heißt es in der Studie. Im Vergleich zum Basisjahr 1990 emittierte
Österreich 2001 um 7,8 Mio. Tonnen bzw. zehn Prozent mehr Treibhausgase
(in CO2-Äquivalenten). Österreich konnte somit dem Kyoto-Ziel nicht
näherkommen. Im Detail zeigt sich, dass sich die CO2-Emissionen, welche
im Jahr 2001 für 80,8 Prozent (69,1 Mio. Tonnen) der
Treibhausgasemissionen verantwortlich waren, gegenüber 2000 um 6,5
Prozent erhöht haben. Im Gegensatz zum CO2-Stabilisierungsziel bis 2000
auf den Wert von 1990 ist eine erhebliche Steigerung (plus 15 Prozent
1990-2001) zu verzeichnen.
Bei den Ozonvoräufer-Substanzen - Stickoxide (NOx), Kohlenmonoxid und
flüchtige organische Verbindungen (NMVOC) - wurden zwar
Emissions-Reduktionen erreicht, aber in geringerem Ausmaß als vorgesehen.
Denn mit einer Stickoxid-Reduktion von 14 Prozent von 1985-2001 das im
Ozongesetz festgelegte Ziel einer Reduktion von 60 Prozent bis 31.
Dezember 2001 nicht erreicht wurde. Zur Erreichung des EU-Ziels im Jahr
2010 werden laut Bericht deutliche zusätzliche Maßnahmen erforderlich
sein.
Positive Erfolge gibt es bei Österreichs Methan(CH4)-Emissionen zu
verbuchen. Sie sind von 1990 bis 2001 um 15,0 Prozent gesunken. Sie
betrugen im Jahr 2001 9,1 Mio. Tonnen CO2 Äquivalente (10,6 Prozent der
gesamten Treibhausgasemissionen). Im Vergleich zum Jahr 2000 ist mit
einer Reduktion von 0,7 Prozent ebenfalls eine positive Entwicklung zu
verzeichnen.
Auch die Gesamtemissionen von Schadstoffen, die zur Versauerung beitragen
wie etwa Schwefeldioxid (SO2), sind zwischen 1990 und 2001 um 13 Prozent
zurückgegangen. Die größten Reduktionen mit 36 Prozent wurden im
Energieversorgungsbereich erzielt. Auch Kleinverbrauch (- 30 Prozent),
Industrie (- 27) trugen entscheidend zum Rückgang bei. Bei den
Hauptemittenten Verkehr und Landwirtschaft hingegen blieben die
Emissionen der versauernden Schadstoffe seit 1990 relativ konstant.
Der 126-seitige Bericht ist mit allen Daten und Interpretationen über die
Homepage des Umweltbundesamtes unter
http://www.ubavie.gv.at/umweltsituation/luft/emissionen/zeitreihe/unece-01.pdf
abrufbar.