Wien - Seit Dienstag wird sich ein
kalifornisches Gericht mit einer Klage der DVD Copy Control Association
(DVD-CCA) gegen Dutzende Personen weltweit beschäftigen müssen. Von der
Klage sind auch einige österreichische Computerexperten betroffen. Gegenüber
dem "Industriemagazin" meinte einer der Beklagten, wenn die Klage Erfolg
habe, könne man "in Zukunft alle technischen Diskussionen im Internet
vergessen."
Die DVD-CCA verkauft Lizenzen an die Hersteller von DVD Hard - und Software,
die das Abspielen von DVDs auf Mac und Windows-Computer erlaubt. Doch Hacker
in der ganzen Welt haben in den letzten Monaten erfolgreich zum
"Reverse-Engineering" der Quellcodes angesetzt und DVD auch unter dem
Betriebssystem Linux zum Laufen gebracht. Gleichzeitig gehackt wurde auch
der Kopierschutz der DVD-Scheiben. Die Erkenntnisse der Hacker wurden
anschließend ins Internet gestellt.
Die DVD-CCA hat die Hacker verklagt, weil das Reverse-Engineering "unlauter"
sowie "unerlaubt" sei und dies einer "unrechtmäßigen Aneignung von
Betriebsgeheimnissen gleichkomme". Die Beklagten sehen dem Prozess
"gelassen" entgegen um berufen sich vor allem auf eine Passage einer
amerikanischen Rechtsvereinbarung aus dem Jahre 1998, in der das
Reverse-Engineering einer Kopierschutzeinrichtung zum Zwecke der
Interoperabilität zwischen verschiedenen Computersystemen sogar erlaubt ist.
(industriemagazin)
Weitere pte-Meldung:
Einstweilige Verfügung gegen DVD-Hacker beantragt
http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=991229011 29. Dezember 1999