London/Pittsburgh - US-Forscher arbeiten an
einem Hightech-Hüftimplantat, das mit Sensoren ausgestattet ist, die
eventuelle Infektionen melden und automatisch Antibiotika abgeben. Das
Implantant soll dadurch verhindern, dass permanente Infektionen eine neue
Operation erforderlich machen, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk
. In weiterer Folge soll diese Technologie auch für künstliche
Kniegelenke verwendet werden.
Verhindert werden soll insbesonders, dass infizierte Implantate durch
neue ersetzt werden müssen, erklären die Experten beim jährlichen Treffen
der American Society for Microbiology in New York. "Es gibt noch
technische Hürden, die wir überwinden müssen", so Garth Ehrlich vom
Alleghy Singer Research Institute in Pittsburgh. Er sei zuversichtlich,
dass die technischen Probleme schnell gelöst werden. Das neue Implantat
ist mit kleinen Sensoren überzogen, die Infektionen aufspüren und sogar
in der Lage sein sollen, die Bakterien, die dazu führten, zu bestimmen.
Das geeignete Antibiotikum sollte dann über ein Reservoir, das sich im
Implantat befindet, abgegeben werden. Die Sensoren sollen den Zustand
genau überprüfen und beobachten und mittels wireless-link die Ärzte
informieren.
"Im Prinzip müssen etwa zwei bis drei Prozent der Implantate wegen der
Bildung von chronischen Biofilmen wieder ersetzt werden", so der Experte.
Aber genau diese Patienten haben schwerwiegende gesundheitliche Probleme,
denn nach der Entfernung des Implantats kommt es zu Knochenverlusten,
monatelanger Bettruhe mit intravenöser Antibiotika-Verabreichung und
damit verbunden einer signifikanten Verschlechterung der Lebensqualität.
Kritiker argumentieren damit, dass die Kosten für Krankenkassen
explodieren könnten. Dabei gibt es bis jetzt nicht einmal annähernde
Zahlen wie teuer die Implantate tatsächlich sein werden. Experten haben
jedenfalls Zweifel angemeldet, ob diese überhaupt je der breiten
Öffentlichkeit zugänglich sein werden.