New York - US-Forscher haben eine Reihe von
chemischen Substanzen entdeckt, die im Tierversuch bei Diabetes-Typ-2 die
Verwertung des Blutzuckers Glukose deutlich verbessern konnten. Demnach
könnten aus dem Molekül, das von der Magensäure nicht zersetzt wird,
Pillen gegen Diabetes entwickelt werden. Die Wissenschaftler berichten
darüber in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Science
http://www.sciencemag.org . Ein solches Medikament würde 18 Mio.
Diabetes-Typ-2 Patienten helfen
Bei Patienten, die an Diabetes-Typ-2 leiden, kann der Körper zur
Regulierung des Blutzuckerspiegels nicht genügend Insulin erzeugen.
Dadurch wird die Glukose im Körper nicht richtig verwertet. Die Gründe
für die Störung liegt wahrscheinlich in der Mutation eines bestimmten
Enzyms, der so genannten Glukokinase, die dem Körper hilft, den
Blutzucker Glukose abzubauen. Joseph Grimsby vom Pharmakonzern
Hoffmann-La Roche in den USA hat eine Substanz entdeckt, die sich an das
Enzym Glukokinase bindet. Wenn diese Substanz mit dem Namen RO-28-1675 an
Diabetes-Typ-2 Ratten und Mäusen verabreicht wurde, verringerten sich die
Symptome der Erkrankung. "Die Bauchspeicheldrüse der Tiere bildete mehr
Insulin und der Glukose-Abbau in der Leber nahm deutlich zu", so
Studien-Co-Autor Mark Magnuson. Beide Funktionen sind sonst bei
Diabetes-Patienten gestört, erklärt der Forscher.
Da RO-28-1675 resistent gegen die Magensäure ist, könnte sie eines Tages
auch die schmerzhaften Insulin-Spritzen ersetzen. Bis das so weit ist,
müssen aber noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um zunächst
im Tierversuch weitere Ergebnisse zu erhalten. Erst dann könne mit dem
Versuch in der Humanmedizin begonnen werden. Magnuson zeigt sich
zuversichtlich, da die "dramatischen Wirkungskreise von RO-28-1675 im
Tierversuch vielversprechend waren", so der Forscher.