Sydney/Wien - Bei der Konferenz der
International Astronomical Union in Sydney http://www.astronomy2003.com
haben Forscher eine Schätzung der Sternenzahl vorgenommen. Insgesamt
berichten die Experten, gibt es 70 Sextillionen Sterne. Das entspricht
der Zahl 7 mal 10 hoch 21, oder anders dargestellt einer Sieben mit 22
Nullen, berichtet BBC-Online heute, Dienstag http://news.bbc.co.uk .
Nach Angaben der Wissenschaftler der Australian National University ist
die Zahl der Gestirne damit zehn Mal größer als die Zahl von Sandkörnern
an allen Stränden und Wüsten der Erde. Das sei aber nur die Zahl jener
Sterne, die mit heutigen Teleskopen sichtbar sind. Simon Driver,
Wissenschaftler an der Australian National University, geht davon aus,
dass die Zahl der Sterne im gesamten Kosmos nahezu unendlich ist. Die
australischen Astronomen verfügen über die technisch stärksten
Instrumente, um die Helligkeit von Himmelskörpern zu messen. Die Forscher
wollen eine Art Atlas aller Gestirne erstellen.
Kritik übten die Astronomen bei der Konferenz auch an der
Lichtverschmutzung durch den Menschen. In den dunkelsten Regionen der
Welt kann das menschliche Auge etwa 5.000 Sterne zählen, in beleuchteten
Straßen der Großstädte sind hingegen kaum mehr als 100 Sterne sichtbar.
Auch die Österreichische Gesellschaft für Astronomie und Astrophysik hat
gemeinsam mit der Wiener Umweltanwaltschaft http://www.naturschutz.at und
der Lichttechnischen Gesellschaft auf Initiative des Umweltbundesamts
eine Broschüre über die Umweltverschmutzung durch Licht erstellt.
Künstliche Lichtquellen stellen ein unterschätztes Naturschutzproblem
dar. Dabei wird aber nicht nur die astronomische Wissenschaft
beeinträchtigt, sondern auch die Tierwelt. Besonders betroffen davon sind
nachtaktive Insekten, die sich bei ihren Flügen am UV-Licht des Mondes
oder der Himmelskörper orientieren. Künstliche Lichtquellen strahlen ein
derartig starkes Licht aus, so dass die Tiere geblendet werden und ihre
Orientierung verlieren. Sie fliegen zwanghaft die Leuchtkörper an, bis
sie vor Erschöpfung verenden oder verbrennen. Starke Beleuchtung
gefährdet auch Zugvögel. Während der Vogelzugzeit haben Forscher häufig
von verirrten, orientierungslosen Zugvogelschwärmen berichtet, die auf
ihrem Flug nach dem Süden durch starke Lichtkonzentrationen
beispielsweise von Skybeamern fehlgeleitet werden.