San Francisco (pte, 25. Juli 2003 17:05) - Der weltweit größte Chiphersteller Intel http://www.intel.com will nun testen ob moderne Technologien bei der häuslichen Betreuung von Alzheimer-Patienten eingesetzt werden können. Zu diesem Zweck hat der US-Konzern gemeinsam mit der Alzheimer's Association http://www.alz.org ein Konsortium ins Leben gerufen, das die Entwicklung von hier einsetzbaren Technologien fördern soll. Gleichzeitig führt Intel auch eigene Forschungen durch und testet unter anderem ein Sensoren-Netzwerk, das erkrankte Personen beispielsweise an die Einnahme von Medikamenten erinnert oder Hilfestellungen beim Verrichten alltäglicher Aufgaben bietet. http://www.intel.com/pressroom/archive/releases/20030724corp.htm
Das von Intel entwickelte drahtlose Sensoren-Netzwerk wird im Rahmen eines Projekts erforscht, das den Titel "Proactive Healthcare" trägt. Es besteht aus 1.000 kleineren Sensoren, die verschiedene Daten ermitteln können. Wie das Wall Street Journal berichtet, könnten beispielsweise Drucksensoren erkennen, wenn eine Person aus dem Sessel fällt. In Zukunft könnten diese Sensoren-Netzwerke dazu dienen Verhaltensmuster bei Schlaf und Nahrungsaufnahme zu beobachten und Informationen über Aufenthaltsorte von Alzheimer-Erkrankten geben. Weiters könnten die gesammelten Daten dazu beitragen, Demenz oder andere medizinische Probleme frühzeitig zu erkennen.
Weiters hat Intel gemeinsam mit der Alzheimer's Association das ETAC-Konsortium (Everyday Technologies for Alzheimer Care) ins Leben gerufen, das Firmen fördern soll, die neue Pflege-Modelle auf Basis aktueller und zukünftiger Technologien entwickeln. Ziel ist es die Betreuung von Alzheimer im Eigenheim einfacher zu gestalten und einen Aufenthalt im Pflegeheim hinauszuschieben. Dabei ist geplant Forschungsgelder in der Höhe von über einer Mio. Dollar an verschiedene Einrichtungen zu verteilen.
In Deutschland gibt es heute eine Mio. Alzheimer-Patienten, in den USA leiden schätzungsweise vier Mio. Menschen unter dieser Krankheit. Mit einem starken Anstieg dieser Zahlen wird jedoch bis 2011 gerechnet, da in dieser Zeit Millionen ehemalige Kinder der Baby-Boom-Generation das Rentenalter von 65 Jahren erreichen, die dann zur größten Risikogruppe zählen. Bei einem weiteren Ansteigen der Patientenzahl kann jedoch im heutigen Pflegesystem keine individuelle Betreuung mehr gewährleistet werden, so dass nun nach neuen Alternativen gesucht werden muss.