Bochum - Der
Pflanzenwirkstoff Cimicifuga Racemosa kann den hormonell bedingten
Haarausfall stoppen. Wissenschaftler der Dermatologischen Klinik der
Ruhr-Universität in Bochum (RUB) haben den Beweis geliefert, berichtet
die Universität http://www.derma.de/bochum .
Die Bochumer Forscher haben Extrakte der Traubensilberkerze (Cimicifuga
Racemosa) untersucht. Die Pflanze wird bereits seit einigen Jahren wegen
ihrer östrogenartigen Wirkung bei Frauen in der Menopause verwendet. In
einer 1999 veröffentlichten Studie konnte die Wirkung von Forschern der
University of Bridgeport in Connecticut nachgewiesen werden. Die
dermatologische Klinik in Bochum konnte mit Hilfe von microDERM, einem
System das mit einer neuentwickelten Software, die Wirkung nachweisen
kann. Dabei wird das Haarwachstum schmerzfrei und nicht invasiv anhand
digitaler Bilder exakt bestimmt.
Der Pflanzen-Wirkstoff kann nach Angaben der Forscher sowohl die Anzahl
der im Wachstum befindlichen Haare erhöhen als auch die der im Ausfall
befindlichen Haare senken. Außerdem konnte er die Haardicke geringfügig
verbessern. "Das ist bei einer sechsmonatigen Therapiedauer als ein
hervorragendes Wirkungsergebnis zu bezeichnen," so Klaus Hoffmann von der
Dermatologischen Universitätsklinik der RUB. Beim Test wurde vor allem
gezeigt, dass bei männlichen Probanden mit anlagebedingtem Haarausfall,
aber auch bei Frauen mit hormoneller Balanceverschiebung in den
Wechseljahren eine signifikante Besserung eintrat, berichten die
Forscher. "Bisher war eine Verbesserung von Haardichte und -qualität beim
androgenetischen Haarausfall nur mit wenigen, meist
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu erreichen", so Hoffmann.
Die Traubensilberkerze, die zu den Hahnenfußgewächsen gehört, ist eine
bis zu zwei Meter hoch wachsende, ausdauernde Staude mit aufrechtem
Stängel. Die kleinen weißlichen Blüten stehen in langen Trauben. Der
Wurzelstock dieser hauptsächlich in Nordamerika verbreiteten Pflanze
spielt schon in der indianischen Tradition eine große Rolle bei allen
Frauenleiden.