Berlin - Seit dem 1. Oktober organisiert
die Bonner Arbeitsgemeinschaft umweltfreundliche
Verpackungs-Recycling-Systeme e.V. (AVR) http://www.avr-bonn.de/
bundesweit die Rücknahme von Dosen. Mit dem AVR-System werde der Handel
vollständig von der Rücknahme des Leergutes, der Pfandorganisation und
dem Recyclingnachweis entlastet. Die Rücknahmeautomaten werden von
spezialisierten Unternehmen aufgestellt und betrieben. Den
Automatenbetreibern werde das Geld, das sie den Verbrauchern für das
Leergut auszahlen, von der Clearingstelle erstattet.
Die AVR erhalte von den Getränkeherstellern und -importeuren das Pfand,
das bei der Abgabe des Produkts beim Handel berechnet werde. AVR verwalte
als gemeinnützige Treuhandstelle die Pfandeinnahmen und -ausgaben. "Das
Recht zur Verwendung der Kennzeichnung erteilen wir als Clearing- und
Treuhandstelle. Jedem wird die Verwendung der Kennzeichnung erlaubt, der
sich verpflichtet, für seine in Deutschland vertriebenen Verpackungen das
Pfand an die AVR-Clearingstelle zu zahlen. Im Gegenzug verpflichten wir
uns - nach den Rechtsvorschriften der Verpackungsverordnung - die
Rücknahme, Pfanderstattungs- und Recyclingnachweispflichten der
Getränkehersteller zu erfüllen", sagte AVR-Geschäftsführer Axel Mörsdorf
bei der Vorstellung seines Systems in Berlin.
AVR optimiert die Rücknahme durch den Einsatz preisgünstiger Automaten,
die im Basismodell bei 2.500 Euro liegen. "Wir fördern den Wettbewerb
unter den Automatenbetreibern und -herstellern, da wir uns nicht auf ein
einziges Automatensystem festlegen. Mit unserem Partner, der EUDEPOSIT
AG, haben wir eine preisgünstige und fälschungssichere Erkennung in Form
eines Tandemfadens entwickelt. Der Faden kann direkt auf Dosen, PET- oder
Glasflaschen aufgebracht werden. Für die Übergangszeit und für Importe
kommt ein bundeseinheitliches Pfandetikett zum Einsatz. Das Aufbringen
und Schärfen des Erkennungssystems erfolgt während oder nach dem
Abfüllvorgang beim Hersteller. Das Lesen, die Entwertung des Etiketts und
auch die Ausgabe des Kassenbons leisten die Automaten und Handlesegeräte.
Letztere eignen sich für Tankstellen, Kioske und kleinere Supermärkte",
so Mörsdorf.
"Die Betreiber finanzieren sich, indem sie die von den Automaten
sortenrein gesammelten Verpackungen als Sekundärrohstoffe vermarkten. Im
Gegensatz zum Abfallmix in Gelben Tonnen und Säcken bestehen vor allem
für Metalldosen und PET-Flaschen gute Absatzmöglichkeiten", erklärte der
AVR-Geschäftsführer. "Ökoverweigerer", die das Leergut nicht
zurückbringen, sondern eher in der freien Natur entsorgen, würden dabei
als Haupteinnahmequelle herangezogen, da das Pfandgeld für die nicht
zurückgegebenen Verpackungen bei der Clearingstelle stehenbleibt. Mit
diesem Geld zahle die AVR gegen Nachweis der Rücknahme und des Recyclings
an die Betreiber eine "Prämie". Wenn das System bundesweit etabliert sei,
gehe AVR von einer Rückgabequote von 95 Prozent aus, so dass pro
recycelter Verpackung eine Prämie von 0,013 Euro gezahlt werden könne.