Wörgl - Die Tiroler Stadt Wörgl will zur
Internet-Vorzeigestadt Österreichs werden. In den nächsten fünf Jahren
sollen 85 Prozent der Bevölkerung, 90 Prozent aller Betriebe sowie 100
Prozent aller öffentlichen Einrichtungen online sein. In ganz Wörgl werden
Lichtwellenleiternetze verlegt, um den Haushalten einen Internet-Zugang via
Kabelnetz zu ermöglichen. Erster Höhepunkt des Internet-Projektes ist die
Tiroler Internetmesse, die vom 24. bis 26. Februar in Wörgl stattfinden
wird. Zu dem Termin geht auch der Relaunch der Wörgl-Website
http://www.woergl.at online.
"Unser Ziel ist ein Internetaccount für alle Bürger", umreißt Bürgermeister
Arno Abler im Gespräch mit pressetext.austria das große Vorhaben. Mehrere
Internet-Provider hätten sich bereits für das Vorzeige-Projekt interessiert
und würden den Wörgler Bürger spezielle Anschluss-Konditionen bieten. "Wir
haben schon mit mehreren Providern, darunter auch die Telekom und Tirol
Online Gespräche geführt. Jeder soll seine Dienste je nach Produktlinie
anbieten", erläutert Abler, der als Mitbegründer des Tiroler Providers
Netwing selbst aus der Branche stammt.
Dem 37-jährigen Bürgermeister schwebt ein virtuelles Wörgl vor, das
vollständig vernetzt, viele alltägliche Angelegenheiten online abwicklen
soll. Eine eigene "Shopping-Mall" der heimischen Kaufleute ist dabei ebenso
vorgesehen wie eine Chipkarte als Zahlungsmittel und ein "virtuelles
Rathaus", wo z.B. Formulare und wichtige Termine online abrufbar sind. Der
Gemeinderat von Wörgl sei bereits vollständig vernetzt, berichtet Abler
stolz, Sitzungseinladungen würden nur noch via E-Mail veschickt. Geplant
sind weiters Internet-Schulungseinrichtungen und eine Forcierung des
Online-Bankings.
Die Investitionskosten will die Gemeinde so gering wie möglich halten. "Wir
nutzen jede Baustelle, um die Kabel einzubauen", so Abler, "derzeit geplante
Wohnanlagen werden automatisch mit Standleitungen versehen." Für das Jahr
2000 seien daher nicht mehr als zwei Millionen Schilling Internet-Ausgaben
vorgesehen. Ein Teil soll durch EU-Förderungen mitfinanziert werden. Wörgl
hofft, durch die moderne Infrastruktur als Wirtschaftsstandort noch
attraktiver zu werden und eventuell auch Bildungseinrichtungen in die Stadt
holen zu können.
Die Website der Stadt wird vom Diplominformatiker Christoph Holz komplett
neu gestaltet. Holz hat bereits die offizielle Website des Bundeslandes
Tirol gestaltet, und dabei ein Redaktionssystem integriert, das für die
Innen- und Außenkommunikation von Behörden ideal geeignet ist.
http://www.tirol.gv.at/ Dieses Redaktionssystem, dessen Entwicklung vom
Forschungsförderungsfonds unterstützt wurde, ist auch fester Bestandteil der
neuen Website der Stadt Wörgl.
Redaktionssystem für Internet, Multimedia und Print
http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=991018015 18. Oktober 1999