Nürtingen - Dass das Patent für das 56,6 Modem
aus Nürtingen kommt, wissen wahrscheinlich die wenigsten. 1995 interessierte
sich dafür auch niemand. Ein zweites Mal wird Raimund Kaiser nicht auf
solche Ignoranz stoßen. Der Tüftler hat mit "INET2001" nämlich ein Verfahren
entwickelt und patentieren lassen, das die Downloadzeit einer bisherigen
Stunde im ISDN (64 kbit) auf eine Sekunde reduzieren will. Dies entspricht
einer Geschwindigkeit von 248 MegaBit/Sec und einer Vervielfachung um den
Faktor 3750. Der Kick dabei ist die Nutzung vorhandener Leitungen
(Kupferkabel), die schon heute verlegt sind.
Das Technisches Prinzip ist einfach: Entgegen der aktuellen Entwicklung
(z.B. DSL) benötigt die Erfindung keine Rückleitungs-Kabel mehr. Bei einer
4adrigen Kupferleitung stehen demnach wirklich vier Leitungen zur Verfügung.
Seit 80 Jahren werden die Telefone mit einem kleinen Widerstand (100 Ohm)
gegen Null gezogen. Dieser Widerstand wirkt wie ein Signalauslöscher und
wird deshalb entfernt. Analoge Telefonsignale werden dann "Huckepack" auf
die Datenleitung genommen. Eine extra Masseleitung entfällt: Die Masse wird
über die Erde geleitet.
Um seine Ideen nicht als bloße Behauptung stehen zu lassen, hat Kaiser auf
seiner Webseite Messungen und Patentbeschreibungen samt Statistiken und
Grafiken hinterlegt. Experten finden die Vorstellung theoretisch sehr gut,
dennoch glauben sie nicht an die praktische Umsetzung. Da Kaisers System die
Erde als psysikalische Masse nutzt, köenne es nur in wenig bebauten Gebieten
funktionieren. Hier leitet die Erde noch, in dicht besiedelten Gegenden sei
die Leitfähigkeit aber stark beeinträchtigt. Auch die gegenseitigen
Interferenzen machen das Modell in Stadtgebieten problematisch. Aber selbst
ein Patent, dass ländliche Gegenden mit Internet versorgt, könnte wohl
Milliarden wert sein...
Die Erfinderwerkstatt:
http://www.hotmarket.de/patent/INet2001/INet2001_messung.htm Das Patent:
http://www.hotmarket.de/patent/INet2001/FINet2001.htm (ame) Info:
Raimund.Kaiser@t-online.de