Hannover - Das Heinrich-Hertz-Institut
(HHI) für Nachrichtentechnik aus Berlin http://at.hhi.de/ stellt auf der
CeBIT Flüssigkristall-Bildschirme vor, die den Betrachter ohne
zusätzliche Stereo-Brille in eine flimmerfreie, dreidimensionale Bilderwelt
eintauchen lassen. Die so genannten TFT-Displays mit 3D-Technik sind bereits
marktreif, allerdings noch nicht erhältlich. Der Preis soll nach
"vorsichtigen Schätzungen" des HHI je nach Ausstattung zwischen 40.000 und
120.000 Schilling liegen.
Das HHI hat auch Treiber für 3D-Spiele erstellt und führt auf einem
Prototypen "Rally Championship 2000" und "Tomb Raider IV" in echten
3D-Versionen vor. Dabei erfasst eine kleine Kamera auf dem Bildschirm die
Kopf- und Augenbewegungen des Spielers und richtet den gesamten Bildschirm
mit einem Motorensystem auf dessen Blickpunkt aus. Winzige, fest in das
Display eingebaute Linsen projizieren zwei für jedes Auge leicht
unterschiedliche Bilder, die dem Betrachter einen Stereoeffekt vermitteln.
Auch die TU Dresden zeigt auf der CeBIT vergleichbare Systeme, die
allerdings statt mit fest eingebauten Linsen mit kleinen, beweglichen
Prismen arbeiten. Die maximale Auflösung des vorgestellten 15-Zoll-Displays
beträgt 1024 x 768 Bildpunkte, was allerdings letztendlich einer halb so
hohen Auflösung entspricht, da jeder Bildpunkt jeweils nur auf einem Auge
sichtbar ist.
Noch ist unklar, welcher Produzent die 3D-Schirme in Lizenz nehmen und
herstellen wird. Schon jetzt arbeitet das HHI an einem Betriebssystem der
Zukunft, das sich durch die exakt erfassten Augenbewegungen des Nutzers
steuern lässt. Blickt der Betrachter dabei längere Zeit auf ein bestimmtes
Bedienelement und signalisiert dadurch sein Interesse, öffnet sich ein
entsprechendes Fenster im 3D-Bildschirm.