New York - Berühmte Internet-Herausgeber und
hunderte weitere Besorgte protestieren gegen Amazon.com
http://www.amazon.com . Dem Online-Buchhändler wird vorgeworfen, durch den
Erwerb von Patenten auf allgemein verwendete Web-Technologien seine
Marktposition ausnützen zu wollen. Experten meinen, dass dadurch die
schnelle Weiterentwicklung und die Innovationsfähigkeit des Internet
gefährdet werden könnten.
Tim O´Reilly, Herausgeber von Technologie-Büchern http://www.ora.com
, schrieb in einem offenen Brief an Amazon.com: "Wir glauben, dass die
rasante Weiterentwicklung im World Wide Web abgewürgt wird, wenn Unternehmen
so kurzsichtig sind und allgemein anerkannte und offensichtliche
Technologien zum Patent anmelden." Über 1.000 Leute hatten diesen Brief
unterzeichnet, darunter auch Danny Goodman, dessen Titel über Amazon.com
verkauft werden.
Das sogenannte "Kundenreferenzsystem" ermöglicht es Partner-Unternehmen,
ihre Produkte gegen Provision über die Website ihrer Partner zu vermarkten.
Viele Websites verwenden diese Technik, daher besteht Grund zur Besorgnis,
dass Amazon.com seine Mitbewerber beschränken möchte. Das Unternehmen hat
noch keinen Kommentar bezüglich der Verwendung des neuerworbenen Patents
abgegeben. Nachdem Amazon.com seinen Mitbewerber Barnes and Noble
http://www.barnesandnoble.com nach der Gewährung des Patents für die
sogenannte Ein-Klick-Technik auf Patentverletzung geklagt hatte, scheinen
die Befürchtungen berechtigt.
Kritiker meinen, dass auch das US-Patentamt http://www.uspto.gov nicht
richtig gehandelt hätte. Durch die Flut von Patentanträgen durch
Internet-Firmen sei es überlastet und könne nicht alle Bewerbungen auf ihre
Gültigkeit prüfen. Einer der Unterzeichner des Briefs an Amazon.com meinte:
"Vielleicht sollte man ein Patent für "aerobe Oxidation", besser bekannt als
Atmen, beantragen."