New York - Amazon.com steht seit Wochen im
Kreuzfeuer der Kritik, weil es Patente auf triviale Software-Entwicklungen
erworben hat. Nun verlangt ausgerechnet der Chef des weltgrößten
Online-Einzelhändlers, Steve Bezos, eine Revision der Software-Patentierung
in den USA.
In einem offenen Brief an die Kunden von Amazon hat Bezos nun eingestanden,
dass die gegenwärtige Praxis bei der Patentierung von Software für alle zu
einem Nachteil werden könnte - auch für Amazon und seine Aktionäre.
http://www.amazon.com/exec/obidos/subst/misc/patents.html/103-1683255-1117419
In dem Brief macht Bezos einige Vorschläge zur Verbesserung. Zuallererst
müsse die Gesetzeslage die besondere Natur von Software-Patenten
reflektieren. Anders als etwa in der Pharma-Industrie, sei es hier nicht
notwendig, dass Patente 17 Jahre lang gelten. Bezos schlägt eine
Geltungsdauer von drei bis fünf Jahren vor. Bezos hat bereits die mit Fragen
des Patentrechtes beschäftigten Kongress-Abgeordneten kontaktiert um die
Sache ins Rollen zu bringen.
Amazons bisheriges Verhalten hat von mehreren Seiten Kritik auf sich
gezogen. Kunden, Aktionäre und Richard Stallman hatten zum Boykott des
Unternehmens aufgerufen. http://www.nowebpatents.org/ Unabhängig von Bezos
Bemühungen wird Amazon.com die beiden umstrittenen Patente auf das so
genannte "Affiliates Program" und die "1-Click"-Technik aber behalten.