New York - Nach einem Bericht des US-TV-Senders NBC
http://www.nbc.com ist es zum bisher größten Fall von
Kreditkarten-Datendiebstahl gekommen. So sollen 485.000
Kreditkarteninformationen von Visa, American Express und Discover auf einem
nicht spezifizierten US-Regierungsserver entdeckt worden sein.
NBC gelangte zu den Informationen durch eine Kopie eines Briefes des
Kreditkartenunternehmens Visa. Der Brief enthielt keine Einzelheiten
darüber, wann die gestohlenen Informationen gefunden wurden, aber Jim
Macken, ein Sprecher des Secret Service, teilte dem Fernsehsender mit, dass
die Daten bereits vor März auf dem Regierungsrechner entdeckt worden seien.
"Der Web-Admistrator bemerkte, dass eine große Menge Speicherplatz für
keinen ersichtlichen Grund belegt war."
Allerdings würden keine Indizien vorliegen, dass die gestohlenen
Kreditkarteninformationen missbraucht worden seien, fügte Macken hinzu. Im
Schreiben von VISA heißt es, es lägen keine Erkenntnisse über die Identität
des Täters vor. Macken sagte aber aus, dass die Ermittler die Spur nach
Ost-Europa zurückverfolgen konnten. Die Untersuchungen seien im Gange und es
sei nötig, diplomatische Kontakte mit den betroffenen Ländern aufzunehmen.
Bisher ist das Motiv des Täters noch unklar. Macken vermutet, dass die
Aktion den einzigen Zweck hatte, die US-Regierung bloßzustellen.
NBC erhielt den besagten Brief von einem Mitarbeiter der Navy Federal Credit
Union, mit 19 Mio. Mitgliedern der weltgrößte Kreditkartenverband. Der
Angestellte habe den Brief veröffentlicht, um deutlich zu machen, dass
einige Finanzinstitute ihre Kunden nicht schützen - auch wenn Beweise für
Kreditkartenmissbrauch vorliegen. Verantwortliche beim Kreditkartenverband
hätten keine Anstalten gemacht ihre Kunden zu warnen, obwohl deren
Kreditkartennummern unter den Entdeckten auf dem US-Server waren.