Paris - Laut einer aktuellen Studie der
amerikanischen Yankee Group Marktforschungsgesellschaft wird immer mehr
Internet-Traffic in Europa abgewickelt. 1998 hatten mehr als vier Fünftel
des Datenaustauschs noch mit oder über die USA stattgefunden, so die Studie
mit dem Titel "The Optical Internet in Europe: Ending the Bottleneck?". Ende
vergangenen Jahres verblieben dagegen zwei Drittel des Traffics in der
Region. Sieben der zehn meistgenutzten Internet-Routen liegen ebenfalls in
Europa: genannt werden London-Paris, Amsterdam-Frankfurt, Amsterdam-Brüssel,
Brüssel-London and Genf-Paris.
Der massive Zuwachs an Usern in Europa, geschätzt werden 200 Millionen
Surfer bis 2005, sei nur verkraftbar, wenn die Backbones der Netze auf
Glasfasertechnik beruhten. Die Yankee Group kommt zu drei
Schlussfolgerungen: Durch die neu entstehende Übertragungskapazität werde
Bandbreite billiger, wodurch neuer Traffic stimuliert wird, der wiederum
größere Kapazitäten erforderlich macht. So entstehe ein selbsttragender
Kreislauf.
Die verfügbare paneuropäische Bandbreite mache den Mangel an Kapazität in
den nationalen Netzen und im Zugangsbereich deutlich, so die Marktforscher.
Die entstehenden Engpässe seien Anreiz dafür, regionale und stadtweite
Glasfasernetze aufzubauen. Breitband-Anbieter würden sich immer stärker in
Richtung Internet-Diensten orientieren, durch Kooperationen mit ISPs und die
Bereitstellung von E-Commerce-Dienstleistungen.
Laut der Yankee Group hält Nortel weiter eine führende Position unter den
Betreibern von Glasfaser-Backbones in Europa und decke 50 Prozent des
terrestrischen Verkehrs ab. Alcatel baut seine Position im submarinen Sektor
aus, während Lucent darum kämpft, Anschluss an den Glasfaser-Boom zu finden.
(newsboard)