Corel-Gründer und Vorstand Michael
Cowpland ist wegen Verstoß gegen das Wertpapierrecht in drei
Punkten angeklagt worden. Laut Reuters hat die "Ontario Securities
Commission" Cowpland und seine Personalholding, die M.C.J.C. Holdings Inc.,
angeklagt. Sollte Cowpland schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu
zwei Jahre Haft wegen "Insider Trading", eine Geldstrafe von bis zu einer
Million kanadischer Dollar und/oder die Zahlung des dreifachen Betrags
seines Gewinns durch den Aktienverkauf. Die Anhörung ist für den 22.
November angesetzt.
Die Anklagepunkte beziehen sich auf einen Aktienverkauf von Cowpland im
Jahre 1997. Cowpland hatte damals gerade einen Monat vor der überraschenden
Bekanntgabe des 32 Millionen US-Dollar-Verlustes im dritten Quartal Anteile
am Unternehmen verkauft. Die Veröffentlichung der Unternehmenszahlen, so
Reuters, ließ den Kurs schlagartig um 40 Prozent auf 5,35 Dollar sinken.
Cowpland erzielte für seine Aktien noch zwischen 8,20 und 8,80 US-Dollar.
Cowpland, der seinen Angaben nach die Anteile verkaufte, um einen
persönlichen Kredit zurückzuzahlen, bezeichnet laut Reuters die Untersuchung
als "Routine". "Ich freue mich darauf, ein für alle Mal meinen Namen
reinzuwaschen, indem ich auf diese Punkte antworte, die nun über zwei Jahre
alt sind."
Softwarehersteller Corel http://www.corel.com will vorerst keine
Stellungnahme zur Anklage abgeben - es handle sich um eine private
Angelegenheit zwischen der Ontario Securities Commission und Cowpland.
Inwieweit sich die Angelegenheit auf Cowplands Zukunft bei Corel auswirken
wird, ist noch unklar.