Eine Lektion in Sachen E-Commerce
dürfte das britische Internet-Versandhaus Argos
gelernt haben. Zwar wurden so viele Sony Nicam Fernsehgeräte wie nie zuvor
bestellt, aber Grund zur Freude hat das Kaufhaus trotzdem nicht. Denn statt
für den regulären Preis von 299,99 englischen Pfund hatte Argos das Gerät
für 3 Pfund (etwa 60 Schilling) im Internet inseriert, wie die Financial
Times berichtete. http://www.ft.com/ Das Zu-schön-um wahr-zu-sein-Angebot
sprach sich rasend schnell in der Internetgemeinde herum, und einige
Online-Shopper bestellten gleich Dutzende Fernseher. http://www.argos.co.uk/
Doch Argos will nicht liefern. "Ein Softwarefehler", endschuldigt sich
Argos-Manager Terry Duddy nun bei den Kunden. Die 299,99 Pfund hatte ein
fehlerhaftes Computerprogramm zu 3 Pfund "aufgerundet". Und da das
Super-Sonderangebot ganz offensichtlich ein Irrtum sei - denn schließlich
wäre es doch undenkbar und absurd, ein Marken-Fernsehgerät zum Dumpingpreis
von nur 3 Pfund - wolle der Online-Shop die Bestellungen nicht annehmen. Das
erklärte Argos, nachdem das Online-Versandhaus einen Juristen konsultiert
hatte.
"Wir werden uns bei jedem Kunden persönlich entschuldigen, dass wir in
diesem Falle die Bestellungen nicht ausführen können", sagt Duddy. Ob die
Sache damit erledigt ist? Nein, sagt ein auf den Handel im Internet
spezialisierten Juristen, den die Financial Times zitiert. Falls Argos die
Bestellungen zum angegebenen Preis nicht ausführe, könne dies zu einem
Präzedenzfall für die Rechtslage im Internethandel werden.