München - CD-Brenner können CD-Rohlinge
beschädigen und die Häufigkeit der Wiederbeschreibbarkeit einschränken. Zu
diesem Ergebnis kommt die PC-Zeitschrift PCpro
http://www.zdnet.de/pcpro/pp-wc.html , die in einem derzeit stattfindenden
Dauerverfahren zehn CD-RW-Laufwerke testet. Ursache für die Beschädigungen
ist eine von Werk aus falsch eingestellte Grundeinstellung der Brenner.
So werde der angegebene Wert von einer 1000fachen Wiederbeschreibung in
vielen Fällen nicht annähernd erreicht. Oft treten Datenfehler bereits nach
100 Schreibvorgängen auf. In einem Fall zeigt ein Medium sogar bereits nach
50 Schreibvorgängen erste Datenfehler. Die Tester kritiseren vor allem den
Umstand, dass in allen Fällen die Brennsoftware einen fehlerfreien
Schreibvorgang anzeigt und dem User das Gefühl vermittelt, dass alles in
bester Ordnung sei.
"Nicht jedes Medium eignet sich für jeden Brenner", so das Urteil der
Tester. Denn für das Zusammenspiel zwischen Laufwerk und Medium sei bei
CD-RW-Recordern wie beispielsweise den im Test befindlichen Modellen von
Sony, Hewlett-Packard und Traxdata eine falsche Power Calibration
eingestellt. Das bedeute, dass die Medien mit einer falschen, nämlich einer
zu hohen Laserintensität beschrieben werden, wodurch sich deren Lebensdauer
erheblich verringere. Die CD-RW-Rohlinge von Verbatim funktionieren in
diesen Drives teilweise schon nach nur 40 Schreib- und Löschvorgängen nicht
mehr.
Die Tester kritisieren auch die von den Laufwerksherstellern angegebenen,
enorm hohen Betriebsstunden. So gehe nicht daraus hervor, ob eine
Unterscheidung zwischen den Betriebsarten CD-R und CD-RW gemacht werde. Der
CD-RW-Modus belaste das Drive respektive den Laser wesentlich mehr und
reduziert dadurch die Lebensdauer um ein Vielfaches. Zum Beschreiben einer
CD-RW werde eine höhere Energie benötigt, und außerdem entstehe auch eine
höhere Hitzebelastung für das Laufwerk. Positiv sei, wenn das Laufwerk über
einen integrierten Lüfter verfügt.
Im CD-R-Modus wird die Energie des Lasers (4 bis 12 Milliwatt je nach
Brenngeschwindigkeit) in Hitze (250 bis 400 Grad) umgewandelt. Im Gegensatz
dazu beschreibt der Laser eine CD-RW mit einer Energie von 14 Milliwatt,
wodurch eine ungleich größere Hitze von 500 bis 700 Grad entsteht. Hinzu
kommt, dass der Laser jetzt pulsiert, also ein ständiger Intensitätswechsel
stattfindet. Folglich werde damit die Laserdiode und -elektronik zusätzlich
belastet.
Während des voraussichtlichen Testzeitraums von vier Monaten verrichten die
einzelnen Laufwerke in zehn Testsystemen von Maxdata ihren Dienst. Dies
bedeutet mehr als 10.000 Brennvorgänge pro Laufwerk. Neben den Drives sind
natürlich auch die CD-RW-Medien von Interesse. Hier geben die jeweiligen
Hersteller eine maximale Lebensdauer von mindestens 1000 Schreibzyklen an.
Im Rahmen des Dauertests stehen auch diese Angaben bei Medien von Philips,
Traxdata und Verbatim auf dem Prüfstand. (zdnet/golem)