Washington - Das Internet droht das
Ungleichgewicht zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern weiter zu
verschärfen. Die Informationsgesellschaft berge zwar Chancen für die
Entwicklungsländer, doch gleichzeitig entstehe eine "digitale Kluft"
zwischen Reich und Arm, urteilte die Weltbank http://www.worldbank.org
aufgrund von Daten zur Verbreitung von Computern und Anschlüssen an das
weltweite Datennetz.
Voraussetzung für einen Internet-Zugang ist in der Regel ein
Telefonanschluss, von denen in den reichen Ländern 1998 durchschnittlich 567
pro Tausend Einwohner existierten. Diese Zahl dürfte sich mittlerweile noch
erhöht haben. In den ärmsten Ländern der Welt waren es 37 pro Tausend
Einwohner. Vergleichsweise gut waren Osteuropa, Zentralasien, Lateinamerika,
der Nahe Osten und Ost-Asien ans Telefonnetz angeschlossen. Das Schlusslicht
bildete Schwarzafrika: In Mosambik hatten nur vier von Tausend Einwohnern
einen Telefonanschluss.
Um im weltweiten Datennetz surfen zu können, braucht man Zugang zu einem
Computer. Während in den reichen Ländern mehr als 300 PCs pro Tausend
Einwohner stehen, sind es in Entwicklungsländern laut Weltbank
durchschnittlich nur 16. Am weitesten hinterher hinken Afrika, der Nahe
Osten und Süd-Asien. In Mosambik gab es lediglich 1,6 PCs pro Tausend
Einwohner.
Das Internet wird überwiegend in der Ersten Welt genutzt. In den USA hatten
im Juli 1999 mehr als 1.500 von zehntausend Einwohnern einen Anschluss.
Überdurchschnittlich stark vernetzt waren zudem die skandinavischen Länder,
Kanada, Australien und Neuseeland. In Mosambik waren es 0,09. Am besten
stünden Entwicklungsländer da, die ihre Märkte für Telekommunikation
geöffnet hätten, erklärte die Weltbank. In Irak, Libyen, Birma und Sudan
waren die Normalbürger völlig ohne privaten Zugang zum weltweiten Datennetz.
Dasselbe Bild bot sich in von Krieg und Bürgerkrieg verwüsteten Ländern wie
Angola oder Ruanda. (wiwo)