Passadena/Kalifornien - Die amerikanische
Weltraumbehörde Nasa http://marsnet.jpl.nasa.gov plant ein digitales
Netzwerk für den Mars. Dabei geht es um die Verbesserung der Kommunikation
mit den Satelliten und Sonden, die im Rahmen zukünftiger US-Marsprogramme
ihre Reise zum roten Planeten antreten werden. Bis heute war die
Datenübertragung von großen Schwierigkeiten begleitet. Besonders die
Übermittlung von Bildern der erdabgewandten Seite des Mars ist bist heute
nicht zufriedenstellend gelöst. Ein Planet dreht sich um die eigene Achse,
womit bis dato die erdabgewandte Seite nicht übertragen werden konnte. Auch
die staubige Atmosphäre und kosmische Faktoren machten es den
Weltraumexperten schwer, die Datenausbeute zuübermitteln. Beispielsweise
konnte die Sonde "Pathfinder"1997 nur mit vier Kilobit pro Sekunde senden.
Dies erwies sich für die Weltraumforschung als zu langsam und zu teuer.
Das nun gestartetet Nasa-Projekt "Mars Network" sieht es dabei als
essenziell an, den Mars mit einem Netz von Kommunikationssatelliten zu
umgeben, um eine orbitale Relaisstation zwischen den Sonden auf der
Oberfläche und einem Gateway auf der Erde aufzubauen. Damit könnte eine
orbitale Relaisstation zwischen den Sonden auf der Oberfläche und einem
Gateway geschaffen werden, die dann eine fortwährende Daten-Verbindung über
400 Mio. Kilometer zwischen Erde und Mars ermöglichen könnte. Bodensonden,
Satelliten und Erdstationen müssten demnach alle über den gleichen
Kommunikationsstandard verfügen, womit sich das irdische Internet als Lösung
anbieten würde. Aber hier warten noch große Probleme auf die Nasa-Experten.
Die riesige Distanz zwischen Mars und Erde wird auch hier zum
Schlüsselproblem, zumal auch die Lichtgeschwindigkeit bei diesen
Entfernungen an ihre kommunikativen Grenzen stößt. Eine digitale Nachricht
benötigt derzeit noch 20 bis 50 Minuten.
Bis es allerdings zu einer voll funktionsfähigen Internet-Verbindung kommen
wird, rechnen die Nasa-Experten mit einem Zeitraum von ca. 40 Jahren. Zuerst
müssten kleinere Satelliten, sogenannte "Microsats" in eine Umlaufbahn, 800
Kilometer über dem Mars ausgesetzt werden. Dazu wären zwei weitere, größere
Satelliten in der aerostationären Umlaufbahn, sogenannte Marssats, nötig.
Deren Lebensdauer würde bei rund sieben Jahren liegen. Diese hätten die
Aufgabe, eine breitbandige Verbindung zwischen den Mars-Microsats und dem
irdischen Internet-Gateway zu bewerkstelligen. Somit würden sich
Übertragungsraten von bis zu ein Mbit/Sekunde ergeben, womit die
Echtzeitübertragung von Mars-Erkundungssonden möglich würde. (welt)