New York - Ein US-Gericht hat die Musikseite
MP3.com http://www.mp3.com wegen Urheberrechtsverletzung schuldig
gesprochen. Die aus der gleichnamigen Website hervorgegangene Unternehmen
hat nach Auffassung eines New Yorker Richters mit ihrem Dienst "My MP3.com"
das Copyright der Unternehmen verletzt. Führende Unternehmen der
Musikindustrie hatten gegen MP3.com geklagt. Die in der Recording Industry
Association of America (RIAA) http://www.riaa.com/ organisierten Unternehmen
fordern mehrere Mrd. Dollar Schadenersatz.
Die RIAA hat gegen diesen Service Klage erhoben, weil durch den Tausch der
Passwörter unter den Benutzern das Urheberrecht gefährdet sei. Dem hat das
US-Gericht entsprochen, der Service muss eingestellt werden. Der Musikseite
droht außerdem eine Geldbuße. Details will der Richter in Kürze bekannt
geben. Die Prozessniederlage bedroht nun möglicherweise die Existenz von
MP3.com. Der Aktienkurs des Unternehmens, der beim Börsengang im Juli bei
über 60 Dollar startete, war in den vergangenen Wochen massiv eingebrochen
und erreichte nach Bekanntwerden der Entscheidung einen Tiefststand von 6,50
Dollar. Noch sind die Entscheidungsgründe allerdings nicht bekannt. Auch
über die Schadenersatzsumme hat das Gericht noch nicht befunden.
MP3.com bietet seit Anfang des Jahres registrierten Benutzern den Service
MyMP3.com an, mit dem es möglich ist, die eigenen CD-Sammlung übers Internet
anzuhören, ohne sie ins MP-3-Format umzuwandeln. Dazu muss der Benutzer des
Service seine Audio-CDs einmalig online auslesen lassen. MP3.com vergleicht
dann die CD-Daten mit der MP3.com-Datenbank. Ist der Titel im MP3-Archiv
vorhanden, wird er für den Benutzer freigeschaltet. Via Internet kann man so
die eigene Musiksammlung beispielsweise in der Arbeit anhören oder auf
Partys "mitbringen", indem man eine Verbindung zu MP3.com herstellt.
Der amerikanischen Musikindustrie ist damit ein erster Erfolg gegen Websites
gelungen, die Services rund um das Musikformat MP3 anbieten. Ein Urteil
gegen verklagte MP3-Netzwerk Napster http://www.napster.com/ steht noch aus.
(heise/tecchannel)