Washington - Der "Liebes-Virus" hat am Donnerstag die E-Mail-Systeme zahlreicher Unternehmen in der ganzen Welt
lahmgelegt. Ausgehend von den Philippinen breitete sich der E-Mail-Wurm über
Asien, Europa, Nordamerika und Australien aus. Unter den Opfern waren neben
großen Unternehmen wie Vodafone AirTouch Plc. http://www.vodafone.co.uk und
dem asiatischen Wall Street Journal
http://interactive.wsj.com/asian/p/asiahome.html , das Pentagon
http://www.defenselink.mil/pubs/pentagon und das Parlament von
Großbritannien http://www.parliament.uk/commons/hsecom.htm .
Die britische Konsumentenvereinigung hat angegeben, dass der Virus – auch
genannt "Killer aus Manila" – aus den Philippinen stamme und von jemandem
mit dem Pseudonym "Spyder" verschickt worden sei. Experten sind von der
Geschwindigkeit, mit der sich der Virus ausbreitet, und seiner Reichweite
überrascht. Er besitzt große Ähnlichkeit mit dem Melissa-Virus, der
vergangenes Jahr einen Schaden von 80 Mio. Dollar angerichtet hat. Bill
Pollack, Sprecher des CERT Coordination Center http://www.cert.org , einem
von der amerikanische Regierung angemieteten Computer-Sicherheitsteam,
warnte: "Außer per E-Mail verbreitet sich der Liebesbrief noch über andere
Wege, das ist es, was wir gerade untersuchen."
Laut Ergebnissen eines Spezialprogramms, das Viren nachspürt, befiel der
Virus in den USA innerhalb von einer Stunde 100.000 Computer-Files. Die
Sicherheitsfirma Network Associates http://www.nai.com gab an, dass er in
Großbritannien den Zusammenbruch von 30 Prozent der E-Mail-Systeme von
Unternehmen auslöste, in Schweden seien es sogar 80 Prozent gewesen.
Ein FBI-Sprecher meinte, dass das FBI http://www.fbi.gov gerade dabei sei,
die nationalen und internationalen Auswirkungen des elektronischen
Liebesbriefs zu ermitteln. Zur Frage, ob das FBI selbst von dem Virus
befallen worden sei, wollte er sich nicht äußern. Unter den Opfern waren
neben dem Pentagon auch das US-Notenbanksystem Federal Reserve
http://www.federalreserve.gov , das Verteidigungsministerium
http://www.defenselink.mil und der Medienriese Time Warner
http://www.warner.com . (cnet/reuters/ap)