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Love-Virus führt zu Erklärungsbedarf bei MS

Sicherheitsfunktionen bei Outlook und Windows nicht aktiviert

Stockholm/Berlin - "Dass sich der Internet-Wurm I Love You so schnell ausbreiten konnte, liegt vor allem an der Microsoft-Monokultur, die man insbesondere in Firmennetzwerken vorfindet. Diese Monokultur ist extrem anfällig für Attacken dieser Art", sagte Virus-Experte Nobert Luckhardt von der Fachzeitschrift "ct". Schließlich beherrscht Microsoft rund 90 Prozent des weltweiten Softwaremarktes für Betriebssysteme. Das entspricht Informationen des auf Sicherheits-Software spezialisierten Unternehmens Symantec zufolge auch dem Prozentsatz der weltweit von der Virenattacke betroffenen Unternehmen.

Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fordert daher: "Microsoft muss endlich etwas gegen Schwächen seines Betriebssystems Windows sowie seines Mailprogramms Outlook machen." http://www.bsi.de/loveletter.htm Microsoft wehrte sich in ersten Stellungnahmen gegen die Vorwürfe: "Windows und Outlook wurden nur deshalb als Angriffsziele gewählt, weil sie die populärsten Programme auf dem Markt sind", sagte Bernhard Grander von der deutschen Microsoft GmbH.

Ein Microsoft-Sprecher in den USA wies die Kritik an den "aktiven Inhalten" in Microsoft-Programmen zurück, die im aktuellen Fall für die Virenattacke missbraucht wurden: "Wir haben die Scripttechnologie in unsere Produkte eingebaut, weil unsere Kunden uns aufgefordert haben, dies so zu tun. Jeder Kunde von uns kann selbst entscheiden, ob solche Programme laufen sollen oder nicht." Über die Wirksamkeit der Sicherheitsfunktionen gehen die Meinungen aber ebenfalls weit auseinander. Der Karlsruher Virenexperte Christoph Fischer beschuldigte Microsoft, "nur aus Marketinggründen" darauf zu verzichten, die vorhandenen Sicherheitsfunktionen bei der Auslieferung auch zu aktivieren, da strenge Sicherheitseinstellungen Nachfragen der Kunden verursachten.

"I love you" hat seit Donnerstag weltweit Millionen von Rechnern befallen. "Es ist das bösartigste, schädlichste, teuerste und am schnellsten um sich greifende Virus in der Computergeschichte", sagte Peter Tippett von der US-Computersicherheitsfirma Icsa.net. http://www.icsa.net/ Allein in Nordamerika dürfte ein Schaden von einer Milliarde Dollar entstanden sein. Auch die Computersysteme des US-Verteidigungsministeriums und einer anderen Sicherheitsbehörde waren betroffen. Ein Pentagon-Sprecher erklärte jedoch, dies habe keine Auswirkungen auf militärische Operationen gehabt.

Unterdessen gab die philippinische Bundespolizei bekannt, den mutmaßlichen Urhebers des Computervirus "I love you" gefunden zu haben. Er konnte aber noch nicht gefasst werden, weil die Polizei wegen des Wochenendes keinen Haftbefehl bekommen hatte. Polizeichef Panfilo Lacson sagte am Sonntag, der Verdächtige sei nun auf der Flucht, man fahnde aber nach ihm. Der Polizei zufolge handelt es sich bei dem Hacker um einen 23-jährigen Mann aus einem Vorort der Hauptstadt Manila.

Die australische Polizei hat gleichzeitig den Verdacht des schwedischen Computerexperten Fredrik Björck als Spekulation zurückgewiesen, der Urheber des Virus sei ein deutscher Austauschschüler. Björck erklärte, er habe bereits drei Stunden nach den ersten Meldungen über die Existenz des Virus einen deutschen Austauschstudenten in Australien als Urheber ausmachen können. Der Deutsche mit dem Usernamen "Michael" habe sich durch Spuren in Newsgroups verraten.

Björck hatte im vergangenen Jahr als Forscher am systemwissenschaftlichen Institut der Universität Stockholm der amerikanischen Bundespolizei FBI bei der Rückverfolgung des Virus "Melissa" helfen können. Nach seiner Darstellung hat "Michael" das "I love you"-Virus auf den Philippinen aktiviert, was aber nicht unbedingt bedeute, dass er sich auch auf der Pazifikinsel befunden habe. Schon kurz nach Beginn der weltweiten Ausbreitung des "Love-Bug" waren die Philippinen immer wieder als Ausgangspunkt der Virusattacke genannt worden. Dort verdächtigen die Behörden einen nicht näher identifizierten 23-Jährigen als Urheber.

Inzwischen haben sich nach Angaben des Softwareunternehmens F-Secure mindestens acht weitere Varianten des bösartigen Computerprogramms im Internet verbreitet. Als besonders gefährlich gilt eine mit dem Betreff "Mothers Day" versehene Version, weil sie Dateien überschreibt, die der Rechner nach dem Einschalten zum Starten benötigt. Die Hersteller von Anti-Viren-Software erwarten weitere Mutationen des "I love you"-Virus, dessen Programmcode von Trittbrettfahrern auch ohne tiefer gehende Kenntnisse geändert werden kann. (spiegel/dpa)

 

Quelle: Pressetext Austria, erschienen am 8.5.2000
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