Anfang August dieses Jahres sterben zwei Männer auf einem Bauernhof in der Steiermark, als sie altes Stroh aus einem Silo entfernen wollen. Ein Werkzeug fällt in das Innere, einer der Männer steigt ein, um das Werkzeug zu holen. Er wird durch die Gärgase ohnmächtig. Der zweite Mann will dem ersten helfen, steigt ebenfalls in den Silo, wird ebenfalls durch die Gärgase ohnmächtig. Als beide gefunden werden, kommt jede Hilfe zu spät.
Dr. Heinz Peter Slatin vom Österreichischen Roten Kreuz: “Das bei der Gärung des Silofutters entstehende Kohlendioxid birgt gleich zwei Gefahren. Es verdrängt erstens den Luftsauerstoff und ist zweitens selbst giftig. Schon acht Prozent des Gases in der Atemluft führen zu Schwindel, Bewusstlosigkeit und weiter zum Tod durch Ersticken. Ab einem Gehalt von 12 Prozent in der Atemluft ist Kohlendioxid schon nach wenigen Minuten tödlich.“
Heimtückisch daran ist, dass das Gas geruchsfrei und auch farblos ist. “Oft unterschätzen Helfer die Gefahr, weil es keine Anzeichen dafür gibt. Das hat der Fall in der Steiermark wieder einmal gezeigt. Es ist zwar unbedingt notwendig, den Verunglückten aus dem Gefahrenbereich zu bergen. Die Bergung kann jedoch nur durch speziell ausgebildete Fachkräfte - in diesem Fall die Feuerwehr- durchgeführt werden, d.h. für den Ersthelfer, sofort den Notruf absetzen (Notruf 144)“, sagt Slatin.
“Ist der Verunglückte bei Bewusstsein, soll er nach der Bergung ruhig und tief durchatmen. Ist er ohne Bewusstsein, muss Atmung und Kreislauf kontrolliert werden und wenn notwendig, entsprechende lebensrettende Sofortmaßnahmen durchgeführt werden. Rettung rufen. Der Verunglückte soll auf jeden Fall ins Krankenhaus gebracht werden. Denn Vergiftungen durch geringere Konzentrationen können nach einem beschwerdefreien Zeitraum von bis zu zwei Tagen zu massiven Atembeschwerden führen, die wiederum ein Lungenödem und Tod durch Herz-Kreislaufversagen auslösen können“, sagt Slatin.
Silos sollten auf jeden Fall gesichert werden. Sie stellen besonders für Kinder eine große Gefahr dar. Sie arbeiten oft am Bauernhof mit, können die Gefahren aber nicht richtig einschätzen.
Diesen Tipp können Sie auch, wie noch weitere auf der Homepage des Roten Kreuz Alkoven nachlesen. Es gibt jede Woche einen neuen Bericht über Themen der Ersten Hilfe oder allgemeine Gesundheitstipps!