Facebook oder doch lieber XING?
1. XING-Treffen der "Rohrbacher Gruppe" in der Wirtschaftskammer
Wirtschaftskammer-Obmann Mairhofer über die Notwendigkeit, sich mit den Herausforderungen der virtuellen Welten auseinanderzusetzen.
Foto: Josef Reinthaler
ROHRBACH. Gestern fand in der Wirtschaftskammer Rohrbach das 1.XING-Treffen der Gruppe "Wirtschaftsstandort Rohrbach" statt. Die Gründer der Gruppe WKO-Bezirksstellenobmann Herbert MAIRHOFER und Unternehmensberater Stephan WALTL luden zu einem Impulsvortrag zum Thema "Augmented Reality" ein.
Von den ca. 100 Mitgliedern der Rohrbacher XING-Gruppe kamen etwa die Hälfte der Einladung nach und erhielten vom Web-Marketing-Profi WALTL durchaus interessante Denkanstöße in Sachen Internet-Marketing. Unternehmer stehen heute an der Schnittstelle zwischen virtuellem und realem Business, so Waltl. Dies sei eine massive Herausforderung für jeden Wirtschaftstreibenden. Während man z.B. im Hotel- und Gastgewerbe ohne die vielfältigen Arten der Webpräsenz und Webkommunikation definitiv nicht mehr auskommt, hätten andere Branchen noch deutlich Nachholbedarf.
Stephan WALTL über das Zuammenwachsen von virtueller und realer Welt. Über seine durchaus provokante Aussage "Facebook ist für Kinder und XING für Erwachsene" musste so mancher Besucher schmunzeln ...
Foto: Josef Reinthaler
eMail hat noch nicht ausgedient, aber ...
Da sich die virtuelle Welt des "Netzes" permanent verändere, müsse man auch bereits bestehende Webauftritte immer wieder überdenken, so WALTL weiter. Das klassische Email wird zwar in der Unternehmenswelt noch immer viel zur Kommunikation mit Kunden genützt , aber es haben sich mittlerweile noch schnellere Web-Techniken entwickelt, die es unbedingt zu beachten gelte: Livechats, Blogs, Foren, Facebook-Fanseiten, ...
Derartige Strichcodes werden bald auf immer mehr Prospekten und Produkten sichtbar werden. Durch Abfotografieren (Scanning) mit dem Smartphone Handy bekommt man - völlig automatisiert - den entsprechenden Produkt- bzw. Informationsfolder aufs Handy geladen und kann sich umfassend darüber informieren.
Online-Werbung wird mobil & regional
Auch werde Online-Werbung immer zielgerichteter, regionaler und vor allem mobiler (iPhone & Co). Und das sei die wirkliche Herausforderung für jedes Unternehmen, denn das Kaufverhalten der heutigen Jugend verändere sich durch Amazon, Google, Facebook, Geizhals, etc. rasend schnell.
Auch Informations-, Kommunikations-, Bewertungs-, Absatz-, Bestell- und nicht zuletzt Werbe- und Bezahlsysteme würden immer mehr in die Onlinewelt verlagert. Nur wer sich auch als regional verankertes Unternehmen dieser Herausforderung stelle, sei für die Zukunft gut gerüstet. Die XING-Wirtschaftsgruppe Rohrbach solle in dieser Hinsicht dem permanenten Erfahrungsaustausch dienen, um die immer schnelleren Entwicklungen auf diesem Gebiet besser beurteilen zu können. Dies könne sowohl online auf der XING-Plattform als auch mittels künftiger XING-Treffen geschehen, erläuterte WALTL abschließend.
In lockerer, zwangloser Atmosphäre möchte sich das Rohrbacher XING-Businessnetzwerk über regionale (Wirtschafts-)Themen austauschen - mit besonderer Berücksichtigung der Online-Welt.
Gemischte Gefühle
Das Feedback der Teilnehmer nach der Veranstaltung war durchaus positiv, wenn sich auch bei dem einen oder anderen Unternehmer gemischte Gefühle eingeschlichen haben dürften. Da der Innovationszyklus bei Internetanwendungen immer kürzer werde, steige somit die Gefahr, durch einen der vielen kurzlebigen Web-Hypes sinnlose Investitionen zu tätigen, so ein XING-Mitglied. Die Präsentation des gestrigen Abends kann man übrigens auch online nachlesen.
Statistik zu österr. Internetnutzern:
- 2,3 Mio. Österreicher besitzen einen Facebook-Account.
- 60 % nutzen Social Communities für private Zwecke
- Zu 85 % treibt man sich auf Youtube und zu 70 % auf Facebook rum
- Der ex-Champion MySpace wird immerhin noch von 27 % der Österreicher besucht
- 23 % verwenden StudiVZ
- 22 % verwenden Twitter
- 18 % nutzen die sozialen Netzwerke in ihrer Arbeitszeit (wenn die Zugänge nicht von fast allen Firmen gesperrt würde, wäre das viel mehr). Bezieht man Mobil-Zugang ein, ist das auch schon jetzt viel mehr.
- Die noch relativ kleine Businessplattform XING ist für mehr als 50 % die qualitativ beste Adresse
- Facebook wird bei weitem nicht so geschätzt. Weniger als 15 % finden facebook qualitativ gut. Ein starker Kontrast jedenfalls zur Nutzung = viele nutzen es, aber nur wenige mögen es ?
Links:
- WKO Rohrbach
- Stephan WALTL
- Gestrige Präsentation
Quelle: Verein ReSI.at (rejo), erschienen am 18.3.2011
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