LEMBACH (05.12.2012) - Die Firma ÖkoFEN ist heute einer der führenden Pelletsheizungserzeuger in Europa. Vor 15 Jahren begann die Erfolgsgeschichte des kleinen Mühlviertler Heizungsherstellers mit der Markteinführung der ersten modernen Pelletsheizung in Europa.
Herbert Ortner, der Gründer und Geschäftsführer von Europas Spezialist für Pelletsheizungen erzählt im Interview die Hintergründe der Firmengeschichte und wie es dazu kam, dass sich aus einer kleinen Schlosserei in einem umgebauten Kuhstall einer der weltweit führenden Hersteller von Pelletsheizungen entwickelte.
Wie sind Sie darauf gekommen zuerst Biomasse- und später Pelletsheizungen zu bauen?
Begonnen hat alles Mitte der Achtziger Jahre nach der damaligen Ölkrise. Ich habe mir gedacht, es muss doch eine Möglichkeit geben im Einfamilienhaus ohne Heizöl auszukommen und fing an mich mit Hackschnitzelheizungen zu beschäftigen. Es zeigte sich aber dann sehr bald, dass der Brennstoff Hackschnitzel eigentlich für den bäuerlichen Bereich bzw. für größere Anlagen gut geeignet ist. Daher suchte ich nach einer Lösung für das Einfamilienhaus. Holzpellets waren da wesentlich besser geeignet, weil es sich um einen rieselfähigen genormten Brennstoff handelt der noch dazu eine viel höhere Energiedichte als Hackschnitzel hat.
Was waren die Herausforderungen, denen Sie sich dann 1997 nach der Einführung der modernen Pelletsheizung stellen mussten?
Am Beginn war es natürlich sehr schwierig, weil Holzpellets bei uns nicht bekannt waren. 1997 als wir auf der Energiesparmesse in Wels erstmals den Pelletskessel ausstellten fragten mich die Leute: „Was willst denn mit dem Ferkelstarter?“, weil Pellets bis dahin nur aus der Tierfütterung bekannt waren. Es gab keine Normen und Richtlinien – weder für Holzpellets noch für die Pelletsheizungen selbst. Die Baugesetze und die Zulassungsbestimmungen mussten erst entsprechend angepasst werden. Es gab nur wenige Hersteller von Holzpellets und die Infrastruktur für die Lieferung von Pellets war damals auch nicht vorhanden.
Aber das alles hat sich dann relativ schnell entwickelt, vor allem weil immer mehr Menschen erkannt haben, dass Heizen mit Holzpellets eine echte Alternative zum Heizen mit Öl ist und daher immer mehr Pelletsheizungen eingebaut wurden. Auch die Holzindustrie hat schnell erkannt, dass sich aus dem damals wertlosen „Reststoff“ Sägespäne ein hochwertiger Brennstoff erzeugen lässt und damit ein beträchtlicher Mehrwert erzielt werden kann.
Wie kann man sich den Produktionsablauf, Verkauf und Kundendienst zu dieser Zeit vorstellen?
Am Beginn waren wir ein kleines Team – meine Frau, zwei Mitarbeiter (Wolfgang Wögerbauer und Roman Bumberger) und ich. Ich war Verkäufer, Monteur, Kundendiensttechniker und Geschäftsführer in einer Person. Produziert haben wir auftragsbezogen in einem zur Schlosserei umgebauten Kuhstall meiner Schwiegereltern. Wenn eine Anlage fertig ausgeliefert und montiert war, haben wir mit dem Bau der nächsten begonnen.
Viele haben gespottet: „Jetzt spinnt er, der Ortner. Geht in den Kuhstall und schweißt Heizungen zusammen.“ Langsam aber Schritt für Schritt ist unser Unternehmen gewachsen. Als wir dann im Jänner 1997 die erste vollautomatische Pelletsheizung auf den Markt gebracht haben, hat sich das Wachstum extrem beschleunigt. In der Folge haben wir den Bau von Hackschnitzelheizungen eingestellt und uns ganz auf Pelletsheizungen konzentriert. Heute verfügen wir über eine moderne Produktion und beschäftigen europaweit rund 300 Mitarbeiter.
Wie sehen Sie die Zukunft der Pelletsheizung, was erwartet den Kunden von morgen?
Meiner Meinung nach wird die Brennwerttechnik im Bereich der Pelletsheizung in den nächsten Jahren zum Standard werden. Wir haben schon 2004 mit der Markteinführung der ersten Pelletsheizung mit Brennwerttechnik einen richtungsweisenden Schritt in diese Richtung gemacht. 2010 präsentierten wir die Sonnen-Pelletsheizung speziell für den Neubau, bei der wir das Brennwertmodul serienmäßig einbauen, das heißt ohne Aufpreis.
Heizungen werden in Zukunft auch Strom erzeugen
Mittelfristig bis langfristig wird eine Heizung nicht nur Wärme sondern auch Strom erzeugen. Im Gasbereich werden derzeit bereits solche Geräte eingesetzt und wir beginnen gerade mit einem Feldtest von Pelletsheizungen mit integriertem Stirlingmotor zur Stromerzeugung. Ich bin überzeugt davon, dass in absehbarer Zeit ein Heizkessel zur reinen Wärmerzeugung der Vergangenheit angehören wird. Im Zuge der Entwicklung der Elektromobilität wird die stromproduzierende Heizung von entscheidender Bedeutung sein.
Die Pellematic II ist das Original unter den Pelletsheizungen
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