NEBELBERG: Altbürgermeister Johann Pfeil hatte ein Leben, das reich war an Jahren, geprägt vom unermüdlichen Einsatz für die Gemeinde, deren Vereine bzw. Organisationen und ihrer Bevölkerung und erfüllt war um das Wohl seiner Familie.
Viele Trauergäste begleiteten Johann Pfeil auf seinen letzten Weg. Neben der Gemeindevertretung, zahlreichen Bürgermeistern und Altbürgermeistern des Bezirkes Rohrbach, Landtagsabgeordneter Georg Ecker mit seinen Vorgängern Franz Leitenbauer, Engelbert Lengauer und Karl Lauss, den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, den Mitgliedern der Sportunion und des Seniorenbundes, der Musikkapelle Kollerschlag, den Funktionären der Raiffeisenbank waren die große Verwandtschaft, zahlreiche Freunde und Bekannte gekommen.
Zelebriert wurde die Seelenmesse für den Verstorbenen von Pfarrer KsR. Laurenz Neumüller, Pater Georg Pfeil aus Adlwang (Neffe des Verstorbenen) und Pfarrer Mag. Florian Sonnleitner aus Peilstein. Die musikalische Umrahmung übernahm der Chor der Sportunion Nebelberg.
Altbürgermeister Johann Pfeil war Träger des Goldenen Verdienstzeichens der Republik Österreich, Ehrenbürger der Gemeinde Nebelberg, der Feuerwehrverdienstmedaille des Landes Oberösterreich und des Sportunion-Verdienstzeichens des Bundes, des Goldenen Ehrenzeichen des Seniorenbundes und weiterer Auszeichnungen.
In den Nachrufen der Redner wurde nochmals auf den Lebenslauf des Ehrenbürgers eingegangen. Johann Pfeil wurde 1939, gleich zu Beginn des 2. Weltkrieges, einberufen und überlebte diese schwere Zeit unversehrt. Heimgekommen vom Krieg, galt es den geerbten Hof aufzubauen. Mit Engagement arbeitete er im öffentlichen Leben. So wurde er bereits 1945 in den provisorischen Gemeinderat berufen und bekleidete die Funktion als Vizebürgermeister. 1955 wurde er erstmals zum Bürgermeister gewählt. Das Straßennetz wurde aufgebaut, die Schneeräumung eingeführt, die Schule saniert, usw. und dies trotz sehr bescheidener finanzieller Mittel. Weitblick bewies Johann Pfeil durch den Bau der Ortswasserleitung, ohne die es keine bauliche Entwicklung in Nebelberg gegeben hätte. Neben seinem Amt als Bürgermeister fungierte Johann Pfeil als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr (1953 – 1957), ÖVP-Obmann (6 Jahre), Gründungsobmann der Turn- und Sportunion Nebelberg, Obmann der Raiffeisenkasse Nebelberg (1945 – 1952), Pfarrgemeinderat, Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Kollerschlag und war nach seiner Pensionierung als Funktionär im Seniorenbund tätig.
Für seine Hobbies, die Jagd und Holzverarbeitung im Winter musste ebenso Zeit bleiben, wie auch als „Brautführer“, Vorbeter in kirchlichen Angelegenheiten oder Helfer in Viehnöten. Mit Gattin Anna schenkten sie 10 Kindern das Leben.
Die Redner waren sich über das Lebenswerk von Johann Pfeil einig: „Es verdient höchste Hochachtung, dass er nach den Gräueln des Hitlerregimes die Ärmel hochgekrempelt hat, wo mit bescheidenen Mitteln die Gemeinde und das Land aufgebaut wurden. Er hat in allen Lebenslagen seine christlich sozialen Grundwerte und seine Standpunkte entsprechend vertreten.“