ROHRBACH: Nach nur acht Jahren Arbeit hat ein durchschnittlicher verdienender Mann in Oberösterreich um ein
Fertigteilhaus mehr verdient, als eine Frau. Auf diese Ungerechtigkeit macht die
Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) anlässlich des
Internationalen Frauentages aufmerksam.
70.000 Nelken für 70.000 Arbeitnehmerinnen
Die Nelken stehen symbolisch für 70.000 Euro, auf die sich der durchschnittliche
Einkommensnachteil einer oberösterreichischen Arbeitnehmerin in nur acht Jahren summiert.
Während eine oberösterreichische Arbeitnehmerin durchschnittlich nur 13.091 Euro netto pro
Jahr verdient, bekommt ein Oberösterreicher immerhin 21.839 Euro netto. „70.000 Euro
entsprechen immerhin dem Gegenwert eines kleinen Fertigteilhauses“, sagt FSG-
Regionalvorsitzender Franz Rauscher. „Die massiven Einkommensunterschiede zeigen
deutlich, dass es auch am hundertsten Geburtstag des Internationalen Frauentages noch
immer ein weiter Weg zu echter Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist!“
32 Prozent weniger bei Vollzeitarbeit
Dass viele Frauen Teilzeit arbeiten, erklärt ihren Einkommensnachteil nur bedingt. „Selbst bei
Vollzeitarbeit bleiben die Fraueneinkommen im Bezirk Rohrbach um gut 32 % zurück“, kritisiert Franz Rauscher.
Während die Männer im Industriebundesland im Österreich-Vergleich überdurchschnittlich verdienen, liegen die Einkommen der Frauen unter dem Bundesschnitt. Unter den führenden Angestellten OÖ ist nur jede fünfte eine Frau.
Finanzielle Anreize für Frauenförderung
Die FSG Oberösterreich will echte Gleichberechtigung im Arbeitsleben. „Öffentliche Aufträge und Förderungen dürfen nur Betriebe bekommen, die sich um Gleichstellung bemühen und Frauen gezielt Aufstiegschancen ermöglichen“, fordert Rauscher. Damit Frauen nicht länger unfreiwillig Teilzeit arbeiten müssen, braucht es auch am Land ausreichend
Kinderbetreuungseinrichtungen, sowie ein Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit.