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OÖ Verkehrsverbund - Erfahrungsbericht nach 3 Monaten

Schonmal darüber nachgedacht öffentliche Verkehrsmittel zu benützen?
HOFKIRCHEN. Seit Herbst dieses Jahres pendle ich mit den Öffis täglich von Hofkirchen nach Linz. Im September veröffentlichte ich nach einer Woche meinen ersten Erfahrungsbericht: siehe http://www.resi.at/resi-nr/beitrag.php?id=24681 .
Ich bedanke mich vorerst einmal für die ausführliche Diskussion im letzten Bericht und rege gleichzeitig an in diesem Artikel darüber weiter zu diskutieren.
Meine Erfahrungen in den letzten Monaten:
Nach einer kurzen Gewöhnungsphase (ca. 2 Wochen) funktionierte alles ziemlich reibungslos. Den Fahrplan hat man schnell rausgefunden. Sehr hilfreich war der Gemeinde-Fahrplan welcher am Gemeindeamt ausgegeben wird. Dieser Folder passt sehr leicht ins Geldbörsl, am besten immer mitnehmen! Auf diesem Ausdruck ist der Fahrplan zur Heimatgemeinde exakt aufgelistet. In meinem Fall die Strecken Hofkirchen-Linz und Hofkirchen-Rohrbach. Alle wichtigen Notizen (zb. Rufbus=grün hinterlegt) sind darauf gut zu erkennen.
Ich bin wirklich ziemlich erstaunt wie einfach und zuverlässig unser öffentliches Verkehrsnetz ausgebaut wurde. Meine Erinnerungen an die Schulzeit vor gut 10 Jahren gehören der Vergangenheit an: Damals musste man ja froh sein einmal pro Tag in die grosse Stadt oder zurück fahren zu können.
In meinem Fall fährt zu den Hauptverkehrszeiten (7:00 und 17:00) jede Stunde ein Bus. Unter Tags leider nur alle 2 Stunden.
Verspätungen gibts nur Wenige (bisher maximal 10 Minuten). Also nicht mehr als bei einer Autofahrt.
Das System basiert im ländlichen Raum in den Nebenzeiten auf dem sogenannten Rufbus. Das heisst: falls man eine Verbindung nutzen möchte muss man mindestens eine halbe Stunde vor der Fahrt bei der angegebenen Hotline anrufen. Der Bus fährt nur wenn auch jemand mitfährt. Also nicht vergessen: am besten rechtzeitig vorher anrufen (die Rufbus-Betreiber bitten darum sogar schon früher anzurufen)!
Preis/Leistung:
Kurz gesagt: völlig OK. Eine Monatskarte Hofkirchen-Linz kostet 103 Euro. Darin enthalten ist die Benützung aller Verkehrsmittel der Kernzone Linz (Strassenbahn usw.). Eine Strecke kostet mich somit 2-3 Euro. Das dürfte in etwa ein Drittel des Spritpreises sein.
Fazit:
Ich bin sehr zufrieden mit dem System. Die etwas längere Fahrzeit gleicht sich meines Erachtes mit den Vorteilen aus (Unfallrisiko, Nerven-Schonung im Stau, Fahrpreis, ...).
Tipp:
Wer selbst überlegt auf die Öffis umzusteigen: ich empfehle dringend den persönlichen Stress abzulegen! Wer jede Minute des Tages sucht wird damit nicht glücklich (vermutlich aber auch mit dem Auto nicht!). Am besten entspannt, rechtzeitig zur Haltestelle gehen und die Zeit sinnvoll nutzen (zb. Lesen oder ähnliches). Natürlich trifft man dadurch auch viele nette Leute. Interessante Bekanntschaften lassen sich also auch knüpfen. Wer einfach seine Ruhe haben will kann sich natürlich während der Fahrt ausschlafen... gähn :-)
Kulturhauptstadt 2009:
Kurzer Hinweis noch: seit letzter Woche gibts eine neue Linie von Linz nach Rohrbach. Die Linie wurde geschaffen damit man nach einem Veranstaltungs-Besuch in Linz auch noch ohne Auto heimkommt. Nun fährt um ca. 23 Uhr der letzte Bus nach Hause. Meines Wissens kommt man zu dieser Zeit auch in jede Gemeinde mittels Anschlussbus (nach Hofkirchen zb. umsteigen in Kleinzell).
Betrachtet bitte meinen Artikel als Erfahrungsbericht. Ich freue mich jetzt schon eine interessante Diskussion. Bitte benützt dazu die Kommentar-Funktion.
Fahrplan Abfrage gibts hier:
http://www.ooevv.at/
Quelle: Verein ReSI, Bernhard Raab, erschienen am 23.12.2008
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