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Regionales-Vermischtes | Rohrbach-Berg
Regionalbahn ins Obere Mühlviertel

Die Grünen OÖ. bei einer Pressekonferenz am 23.01.09 in Rohrbach: Das beste System soll gewinnen und rasch umgesetzt werden


Wollen endlich eine attraktive öffentliche Verkehrsanbindung per Bahn von Aigen-Schlägl bis Linz-Hauptbahnhof (v.re.) Ulrike Schwarz, Tom Teibler und Gunther Trübswasser.

Fotonachweis: Spöcker/Grüne

ROHRBACH: In einer Pressekonferenz am 23. Jänner 2009 im Gasthof Dorfner in Rohrbach stellten die Grünen Oberösterreichs ihre Argumente  zum Thema "Regionalbahn ins Oberes Mühlviertel" vor:

„Versachlichung und professionelles Projektmanagement statt Wahlkampfstreit", das ist das Ziel der Grünen in der Diskussion um Regio-Liner und City-S-Bahn. Die PendlerInnen des Oberen Mühlviertels warten schon zu viele Jahre auf eine leistungsfähige schnelle Schienenverbindung in ihre Landeshauptstadt. Dazu sind aber Projekte, die die Interessen der PendlerInnen nach wesentlich kürzeren Fahrzeiten, dichteren Taktfahrplänen und mehr Komfort gewährleisten, notwendig. „550 Millionen Euro für eine völlig neu zu bauende Straßenbahn von Aigen-Schlägl zum Linzer Hauptbahnhof – mit nur 10 Minuten Fahrzeitgewinn – auszugeben, wäre in höchstem Maße unverantwortlich“, bekräftigen unisono die Landtagsabgeordneten Ulrike Schwarz und Verkehrssprecher Gunther Trübswasser und begrüßen die Beauftragung internationaler Expertinnen. Nur so kann eine Versachlichung gelingen, sind beide überzeugt.

„Uns Grünen geht’s nicht um Justamentpositionen, sondern darum, die beste und die am schnellsten umsetzbare Lösung zu unterstützen und zu verwirklichen. Das aber kann erst entschieden werden, wenn alle Fakten unter Einbindung seriöser Vorstudien auf den Tisch kommen. Zu lange haben wir uns mit hohlen Versprechungen, einem Phantomprojekt, dem jede Planungsgrundlage fehlt, und fragwürdigen Finanzierungszusagen auseinandergesetzt. Darüber hinaus würden für das in Diskussion stehende Regio-Liner-Projekt fast rund 7 oberösterreichische Jahresbudgets für den Öffentlichen Verkehr aufgebracht. So viel Mitteleinsatz muss ein Maximum an Zielerreichung garantieren. Da sollte auf der bestehenden Mühlkreisbahnstrecke am Ende mindestens eine Fahrgastverdoppelung (auf 9000 bis 10.000 Fahrgäste täglich) stehen – egal in welcher Form sie auch dann betrieben wird.

Bis heute wurde zur Regio-Liner-Wahlkampfidee vom zuständigen Verkehrsreferenten nur eine rudimentäre Presseunterlage vorgelegt! Die Behauptung von LH-Stv. Haider, er habe dem Verkehrsausschuss Detailplanungen zur Kenntnis gebracht, ist schlichtweg falsch! Vom Regio-Liner existiert bis heute lediglich eine Linie auf einer Google Map und die Aussage vom Vorstand der Linz Linien, Dipl.-Ing. Rathberger, „es gibt keine Planung“ (Landtagsausschuss vom 25.9.2008).

Ziel: Massive Zuwächse bei den Öffi-PendlerInnen


Die zentrale Frage, welches Regionalbahnsystem die größten Fahrgastzugewinne aus den Regionen Oberes Mühlviertel bzw. dem Raum Dornach-Gallneukirchen-Engerwitzdorf-Pregarten bringt, konnte von Haider bisher nicht beantwortet werden – sie ist vom ÖIR und den Linz-Linien auch nicht untersucht worden. „Nur massive Zuwächse bei den Öffi-PendlerInnen aus den Regionen werden den Zentralraum Linz vom Autoverkehr entlasten“, stellt Trübswasser fest.

Die bisherige Vorgehensweise von Haider kann keine Grundlage für eine politische Entscheidung sein. Die Grünen haben sich daher für eine professionelle unabhängige Projektabwicklung entschieden.

„Die Befassung international erfahrener ExpertInnen ist die Basis dafür, dass endlich alle Fakten und Details auf den Tisch kommen und wir endlich eine sachliche Abwägung machen können, ob City-S-Bahn oder Regio-Liner oder eine andere Variante die bessere Lösung für die Region, für Linz und das Mühlviertel und Tausende von Pendlern und Pendlerinnen ist“, ist Trübswasser überzeugt.

Systementscheidung noch vor der Wahl


Die Weichenstellung, mit welchem (Eisenbahn)System in Zukunft die bestehende Mühlkreisbahn, aber auch eine längst notwendige neue Schienenverbindung von Linz nach Gallneukirchen-Pregarten betrieben werden, soll deutlich vor der Landtagswahl – idealerweise bis Sommer 2009 – erfolgen.

„Jahrzehnt des Öffentlichen Verkehrs“

Oberösterreich, insbesondere das Mühlviertel, braucht nach einem Jahrzehnt des Straßenausbaues nun endlich ein Jahrzehnt des Öffentlichen Verkehrs. Der Öffentliche Verkehr darf nicht wieder gegenseitiger politischer Blockade zum Opfer fallen. Nachdem seit der Regio-Liner-Ankündigung im August 2008 so gut wie gar nichts weitergegangen ist, ist es wichtig, dass jetzt der Variantenvergleich im Rahmen des so genannten „Integrierten Gesamtverkehrskonzeptes für den Großraum Linz“ durchgeführt wird, sonst würde sich eine Entscheidung vor der Wahl nicht mehr ausgehen. „Und alles, was vor der Wahl nicht definitiv beschlossen ist, droht wieder am Abstellgleis zu landen“, bekräftigt Trübswasser.

Eine kürzlich durchgeführte AK-Befragung ergab, dass gut ein Drittel der PendlerInnen vom Auto auf einen funktionierenden Öffentlichen Verkehr umsteigen würde. „Dieses Potenzial muss auf die ,geldbörsl- und klimaschonende Schiene‘ geholt werden, mit welchem System gefahren wird, ist zweitrangig“, unterstreicht Trübwasser die Forderung nach einer raschen Systementscheidung.

SCHWARZ: Für PendlerInnen sind Tempo, dichter Taktfahrplan, Komfort und direkte Anbindung an die Nahverkehrsdrehscheibe entscheidend!

Die Frage, wie die PendlerInnen aus dem Oberen Mühlviertel künftig mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Linz kommen, mit einer modernisierten Mühlkreisbahn, einer neuen Straßenbahn von Aigen-Schlägl zum Linzer Hauptbahnhof oder einem Regio-Liner, wird auf Basis der Vergleichsstudie geklärt. Die Forderungen der PendlerInnen nach wesentlich kürzeren Fahrzeiten, dichteren Taktfahrplänen und bequemeren Reisekomfort sind die eigentlichen hot spots“, weiß Schwarz aus zahlreichen Gesprächen mit den Menschen. Es ist daher notwendig, wieder einmal auf diese für eine moderne Schienenverbindung erforderlichen Qualitätserfordernisse, die Grundlage der Untersuchung sein müssen, näher einzugehen:

1. PendlerInnen wünschen wesentliche Fahrzeitverkürzung:

Eine kürzlich erfolgte Arbeiterkammerbefragung hat diesbezüglich wieder einmal eindeutig belegt, dass neben der fehlenden Anbindung an den Hauptbahnhof in Linz ein großes Hindernis für den Umstieg auf das öffentliche Verkehrsmittel Mühlkreisbahn eine akzeptable Fahrzeit ist.

Die aktuell schnellste ÖBB-Verbindung von Rohrbach nach Linz-Urfahr (ca. 50 km) wird mit einer Fahrzeit von 75 Minuten – also durchschnittlich nur ca. 38 km/h – ausgewiesen. Wenn PendlerInnen dann auch noch umsteigen müssen, um zum AKH/UKH oder zum Bahnhof oder in die VOEST zu kommen, dann kommen schnell noch einmal fast 30 Minuten dazu. Eine Gesamtfahrzeit von mehr als 1 ¾ Stunden ist dann die Regel. Mit dem Pkw braucht man aber für die gleiche Strecke durchschnittlich nur 60 bis 70 Minuten – also nahezu um eine ¾ Stunde weniger! Zum Vergleich: Straßenbahn Linie 1 zwischen Unionkreuzung und Ebelsberg 5,5 km auf eigenem Gleiskörper 14 min = 24 km/h!

Die Salzburger Lokalbahn beweist, wie’s geht:
Andere bestens funktionierende Regionalbahnen, wie die Salzburger Lokalbahn oder die Vinschger Bahn in Südtirol – beides eingleisige Bahnstrecken die ländliche Regionen mit Zentralräumen verbinden und daher absolut mit der Mühlkreisbahn bzw. dem City-S-Bahn-Projekt respektive Regioliner-Projekt vergleichbar – fahren Durchschnittsgeschwindigkeiten von 50 bis 60 km/h.

In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass allein durch die Sanierung der Langsamfahrstrecken auf der bestehenden Mühlkreisbahnstrecke mit nur einem Investitionsvolumen von rund 3 Mio. Euro umgehend eine Fahrzeitverkürzung von 10 Minuten erreicht werden könnte. Zum Vergleich: Im Regio-Liner-Projekt würde für die gleiche Strecke, aber mit einem Aufwand von ca. 270 Mio Euro auch nur eine Fahrzeitverkürzung von ca. 10 Minuten realisiert werden.

Weiteres sei angemerkt, wer die Streckenführung näher an Siedlungsgebiete rückt, dem muss klar sein, dass das nur auf Kosten der Geschwindigkeit funktioniert - beides funktioniert mit Sicherheit nicht!

2. PendlerInnen wünschen wesentlich dichteren Fahrplan – ein Taktangebot bis in die Tagesrandzeiten sowie an Wochenenden und Feiertagen:

365 Tage im Jahr Halbstunden-Takt – werktags zur „Rush hour“ Viertelstunden-Takt
PendlerInnen wollen von 5:00 Uhr früh bis 23:30 Uhr, von Montag bis Sonntag, einen durchgehenden Halbstundentakt. Darüber hinaus wollen sie zu Hauptverkehrszeiten einen Viertelstunden-Takt! So ein dichtes Fahrplanangebot bringt eine wirkliche „U-Bahnqualität“ in die Region. Das quälende Fahrplanstudium (bedingt durch unterschiedliche Abfahrtszeiten wie bei der Mühlkreisbahn) würde entfallen – eine „Fahrplanmatura“ nicht mehr notwendig sein!

Nachtservice für „Nachschwärmer“
Weiters wünschen sich die PendlerInnen aber auch an Wochenenden und vor Feiertagen ein zusätzliches Angebot in die Landeshauptstadt und retour.

3. PendlerInnen wünschen wesentlich mehr Reisekomfort und Sicherheit:
2/3 der Fahrgastkapazitäten muss mit Sitzplätzen garantiert sein

Barrierefreier Einstieg an allen Haltestellen

Barrierefreie Toilette in jedem Zug


SchaffnerInnen machen’s persönlich – ZugbegleiterInnen in jedem Zug
Die Menschen wünschen persönliche Betreuung als KundInnen. Ob es um Auskünfte aller Art geht oder um ein Taxi, mit dem man von einer Haltestelle abgeholt werden will: Die ZugbegleiterInnen können helfen beim Ein- und Aussteigen mit Kinderwägen und Fahrrädern und sollen natürlich auch im Zug Fahrkarten verkaufen.

Persönlicher Service im Zug bringt viele Vorteile:
• Kundenservice von Mensch zu Mensch
• Sicherheit für die Fahrgäste
• Höhere Fahrgeldeinnahmen – weil keine SchwarzfahrerInnen
• Geringere Instandhaltungskosten – weil keine Vandalismusschäden
• Hohen Identifikationsfaktor der Fahrgäste mit ihrer Regionalbahn.

Fahrkomfort ohne „Schlingern“

Kostenlose überdachte und beleuchtete Radabstellanlagen an jeder der 27 Haltestellen

Optimale Verkehrsanbindungen am Einstiegs- und Ausstiegspunkt


Diese aufgelisteten Qualitätsanforderungen, vielfach gewünscht von zahlreichen Pendlern und Pendlerinnen, sind ein MUSS für eine moderne öffentliche Verkehrsanbindung der Regionen an einen Zentralraum. Und es sind mit Sicherheit keine unerfüllbaren Anforderungen an ein öffentliches Verkehrssystem. Denn sie sind in Österreich bereits in die Realität umgesetzt: Die Salzburger Lokalbahn erfüllt bereits heute all diese PendlerInnen-Wünsche! Sie gilt daher als Paradebeispiel für Taktverkehr, Bequemlichkeit und Kundenfreundlichkeit.

Mit 96 Verbindungen von 5:00 Uhr bis 23:30 Uhr, 365 Tage im Jahr Halbstunden-Takt, zur „Rush hour“ im Viertelstunden-Takt befördert sie mittlerweile rd. 12.500 Fahrgäste pro Tag (gesamt 2007: 4,7 Mio.) Das sind 3 Mal mehr Fahrgäste in nur 15 Jahren (1992: 4.000 Fahrgäste pro Tag). Die Salzburger Lokalbahn ist damit die erfolgreichste Regionalbahn österreichweit. Zum Vergleich: Die Mühlkreisbahn befördert aktuell nur 4.500 Fahrgäste pro Tag und steht damit dort, wo die Salzburger Lokalbahn 1992 gestanden ist.

„Die Grünen werden mit allen Mitteln kämpfen, dass eine neue Schienenverbindung vom Oberen Mühlviertel nach Linz mindestens die gleichen Qualitäten bei Fahrzeit, Fahrplan und Komfort erhält, wie die Salzburger Lokalbahn“, so Schwarz abschließend.

 

Quelle: Grüne Oberösterreich - Mag.Dietmar Spöcker, erschienen am 25.1.2009
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