Equal Pay Day am 4. September in Rohrbach

Der „kleine Unterschied“ beschert Frauen in Rohrbach 32 Prozent weniger Geld
ROHRBACH: So klein er auch sein mag, der Unterschied zwischen Männern und Frauen: Wenn es ums Einkommen geht, wiegt er schwer. Schon am 4. September hat ein durchschnittlicher Rohrbacher so viel verdient, wie eine durchschnittliche rohrbacher Arbeitnehmerin im ganzen Jahr. Aus nur einem einzigen Grund: Weil er ein Mann ist. Diese Ungerechtigkeit muss nicht sein. Vergleicht man die horrenden Einkommensunterschiede in Oberösterreich mit jenen in anderen Bundesländern oder auch mit anderen EU-Staaten, dann wird klar: Dieses Problem ist hausgemacht. „Deshalb muss es auch hier und jetzt gelöst werden!“ sagt FSG-Frauenvorsitzende Ingrid Groiß.
Unterschiede EU-weit deutlich geringer
Satte 12.365 Euro verdient Herr Oberösterreicher mehr als seine weibliche Kollegin. Im Bundesschnitt ist der Einkommensunterschied schon um gut 1.500 Euro geringer, er beträgt „nur“ 26,2 Prozent. Am besten geht’s den Wienerinnen: Mit nur 23,9 Prozent Einkommensunterschied begehen sie den Equal Pay Day erst am 27. September. In der gesamten EU reduziert sich der Einkommensnachteil von Frauen weiter, um rund 17 Prozent verdienen europäische Frauen weniger als Männer, in Slowenien sind es zum Beispiel nur 8,3 Prozent.
Transparenz: Damit Frau weiß, was Mann verdient
Den Equal Pay Day am 4. September im Bezirk Rohrbach nahmen die FSG-Frauen zum Anlass, um bei einer Aktion auf ihre Forderungen für mehr Gerechtigkeit aufmerksam zu machen. „Wir wollen 32 Prozent mehr Einkommen für Frauen“, gibt sich Groiß kämpferisch. „Einkommensgerechtigkeit können wir erreichen. Erste Schritte sind ein Mindestlohn von 1.300 Euro und neue Formen der Arbeitsbewertung, damit klassische Frauenberufe aufgewertet werden.“ Außerdem verlangen die FSG Frauen Einkommenstransparenz in Betrieben, damit Frau weiß, was Mann verdient. Beim Gehaltsverhandeln helfen soll ein Lohn- und Gehaltsrechner, damit sich Frauen über die branchenübliche Entlohnung der verschiedensten Berufe informieren können. Damit der kleine Unterschied bei der Entlohnung in Zukunft keine Rolle mehr spielt!
Quelle: FSG Oberösterreich, erschienen am 13.9.2009
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